Ich sollte aber vielleicht noch erwähnen, dass es keine offizielle Erklärung gibt, wie der Sprung genau abläuft und ob man die Richtung oder den Zielort bestimmen kann.
Doch, die gibt es
Leider nur wieder in so einer obskuren Quelle aus längst vergangenen Zeiten:
MegaTraveller Starship Operator's Manual Vol. I (Digest Group Publications, #872, 1988 ).
Dort wird auf den Seiten 10-14 der Sprungantrieb im Detail erklärt. Auf Seite 13 wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Änderungen des Kurses nicht mehr möglich sind, sobald man in den Sprungraum eingetreten ist. Auf derselben Seite ist auch eine Übersicht über den Ablauf eines Sprunges:
1. Sprungvorbereitung
- Sprungberechnung
- "Aufwärmen" des Lanthan-Netzes (20% Energie)
2. Übergang
- Öffnen des Sprungraumes
- Eintritt
- "Taumeln" (= Kursbestimmung)
- Schließen des Sprungraumes
3. Aufenthalt im Sprungraum (168h +/-10%)
4. Wiedereintritt in den Normalraum
Sichtbare Effekte für außenstehende Beobachter sind in Phase 1 zunächst das Aufglühen des Lanthan-Netzes (siehe auch Coverdes oben genannten Werkes), bis zu einem grellen Leuchten, gefolgt von einer sich bildenden blau leuchtenden Wolke. Dann (wegen der Geschwindigkeit des Ablaufes kaum zu beobachten) wird das Schiff zu einer Linie verzerrt, um anschließend zu einem kleinen Punkt in der Mitte der Wolke zu werden, bevor es ganz verschwindet. Zurück bleibt nur die blaue Wolke, die sich sehr schnell verflüchtigt. Der Wiedereintritt erfolgt in genau umgekehrter Reihenfolge (Wolke, Punkt, Strich, Raumschiff).
Eine Sprungweite könnte man nur über Sensorenüberwachung anhand der aufgewendeten Treibstoffmenge erfahren die ja vorher in den Sprungantrieb geladen werden muss.
Auf Basis der Treibstoffmenge nicht, aber (rein theoretisch) durch Messung der aufgewendeten Energie. Hierzu müsste das Verfolgerschiff zunächst einmal innerhalb von max. 10 km Entfernung zu dem verfolgten Schiff sein, damit die EM-Sensoren den Detailgrad "Voll" liefern (siehe Sensoren-Tabelle im Kapitel Raumschiff-Operationen). Ist das der Fall, so kann die Menge der Energie bestimmt werden, die kurz vor dem Sprung in das Lanthan-Netz* geleitet wird. Diese Energie ist etwa 20% der Gesamtenergie, die ein Sprung erfordert. Ist die Größe (Tonnage) des Schiffes bekannt, so kann man auf Basis der Gesamtenergie die beabsichtigte Sprungentfernung berechnen, da der Energiebedarf sowohl vom gewünschten Sprung-Level**, als auch der Masse des Schiffes abhängt.
Um es auf die Spitze zu treiben könnte man wahrscheinlich sogar (noch theoretischer) den Kurs des Schiffes bestimmen, wenn man das "Taumeln"*** beim Eintritt in den Sprungraum messen könnte. Dazu müsste man allerdings den gesamten Prozess der Energieverteilung innerhalb des Lanthan-Netzes bis auf Mikrosekunden genau beobachten (Welche Energie liegt wann an welcher Stelle des Netzes vor?). Ob das mit der Technik im Traveller-Universum (Stand irgendwo zwischen den 50er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts) möglich ist, muss jeder für STU entscheiden.
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*) Ein Gitternetz aus Lanthan, welches zur Öffnung des Sprungraumes dient und in die Außenhülle eines sprungfähigen Schiffes (als Teil des Sprungantriebes) integriert wird.
**) Der Sprungraum besteht aus verschiedenen Leveln ("zur Zeit" sind 6 bekannt), die innerhalb der Reisezeit von einer Woche, eine bestimmte Entfernung (1-6 Parsecs) überbrücken.
***) Unter "Taumeln" versteht man eine Umleitung der Energie innerhalb des Lanthan-Netzes beim Eintritt in den Sprungraum, die letzten Endes die genaue Richtung des Sprunges festlegt.