Schwierigkeitsgrad der Kämpfe

  • Hallo,


    ich bin RPG Anfänger (abgesehen von ein bisschen DSA vor 10 Jahren) und komme mit Aborea nicht wirklich weiter. Nachdem ich jetzt mal ein bisschen rumgetestet habe, kommen mir die Kämpfe viel zu schwierig vor?!


    Beispiel: Das Abenteuer Elisera soll ja für Stufe 1 SC sein. Nehmen wir einen elfischen Waldläufer und einen menschlichen Zauberer.


    Der allererste Kampf in deren Heldenleben soll nach dem Text gegen einen Berglöwen sein, der auch noch bis zum Angriff unbemerkt bleibt, gut:

    • Der Löwe hat die höhere INI und würfelt eine 6.
    • Mit seinen 8 Kampfbonus (Offensiv, er ist ja schließlich am verhungern) und +1 Schaden macht das gegen die 6 Rüstung und 1 Defensivbonus des Elfs 8 Schaden. Der Elf ist nach einer 6 also direkt mal Tod.
    • Der Zauberer macht mit seinem Angriff keine 15 Schaden.
    • In der 2. Runde würfelt der Löwe eine 3 und tötet damit auch den Zauberer.

    Das soll der allererste Kampf im gesamten Spiel sein? Ich verstehe auch nicht warum das SG4 ist und die folgende Melka-Enge (ein sehr einfaches Manöver) dann SG6? Von dem Endgegner dieses Abenteuers will ich mal garnicht anfangen.


    Auch andere Kämpfe scheinen ähnlich schwer zu sein. Mit einer gewürfelten 0 ist man als Level 1 SC so gut wie immer Tod? Ein SG1 Monster mit 119 KP aus dem Baukasten ist einem Level 1 SC jedenfalls weit überlegen.


    Den Spielern vorher Erfahrung zu geben, ist wohl auch nicht möglich, da 1.000 EP für Stufe 2 benötigt werden und jeder Kampf lebensbedrohlich ist. Man könnte die Kämpfe höchstens so gestalten, dass die SC INI haben und die Monster nur ganz wenig TP, damit sie mit einem Würfelwurf garantiert umfallen und nicht zurückschlagen können? Oder man macht vorher eine Menge sehr einfache Manöver mit SG6 ala Melka Enge?

  • Wobei man die SG von Kämpfen allgemein nicht unbedingt nur auf ein Abenteuer reduzieren sollte. Elisera wurde ursprünglich für Rolemaster geschrieben. Dort ist der Berglöwe systembedingt ein ausgewogener Gegner für SC einer niedrigen Stufe. Dass das bei der ABOREA-Version nicht so ist mag daran liegen, dass ich bei der Konvertierung 1:1 vorgegangen bin. Möglicherweise hätte ich da einen anderen, schwächeren Gegner wählen sollen. Ich habe das Abenteuer jedoch auch als SL in einer ABOREA-Runde gespielt. Dort gab es keine Probleme mit dem Berglöwen. Es hängt halt auch von der Zusammensetzung der Gruppe ab.

  • Da ich zwar das Regelwerk besitze, mich damit aber nicht auskenne, kann ich nur sagen, dass man einen Gegner eben immer (vor allem eben aus offiziellen Kaufabenteuern) der Spielergruppe anpassen sollte.


    Vor allem, wenn Du nun weißt, dass der Berglöwe sicherlich 2 Gefährten ruckzuck töten würde, senkst du seine Werte (wenn das bei Aborea möglich ist) etc.


    :)

  • Werte-Anpassen ist aber tendenziell Blödsinn. Ein Löwe IST ein extrem gefährliches Tier, und wenn jetzt der SL die Werte so runterschraubt, dass auch ein schwächlicher Anfangs-Charakter ohne größere Probleme mit einem fertig wird, dann wirkt das albern, und macht das Gefühl für die Welt kaputt. Als Spieler kann man dann nämlich nicht mehr einschätzen, wann ein Gegner gefährlich ist und wann nicht.


    Nein, da muss man einfach mal konstatieren: Das Abenteuer ist an der Stelle schlicht scheiße. Wenn man schon einen so starken Gegner zu Beginn einbaut, dann muss es Möglichkeiten geben, die Gefahr im Vorfeld zu erkennen und einen Kampf zu vermeiden oder das Problem sonstwie zu lösen.

  • Wie gesagt, ich kenne das Abenteuer, aber nicht mit Aborea-Regeln (sondern Rolemaster). Auch bei Rolemaster kann der Berglöwe ne fiese Nummer sein.


    Ich sage es mal so, ein jeder SL hat die Aufgabe Gegner/Begegnungen/Aufgaben der Gruppe anzupassen. Das notwendige Fingerspitzengefühl eines SL ist Gold wert. Btw: Ist Elisera nicht für 3-7 Spieler ausgelegt?


    Wenn mir eine Begegnung/ein Gegner in einem Kaufabenteuer zu schwer ist, dann passe ich an, oder nehme einen anderen Gegner.


    Das Abenteuer ist bestimmt nicht, wegen so etwas, an dieser Stelle "scheiße". :)

  • Genau wie es starke und schwache Menschen gibt, gibt es auch starke und schwache Berglöwen.


    Ja klar. Man muss als SL halt wissen, dass man damit die Erwartungshaltung der Spieler prägt. Wenn man schon auf Stufe 1 locker-flockig einen ausgewachsenen Berglöwen erlegt hat, dann schätzt man die Schwierigkeit weiterer Begegnungen halt unter Umständen auch anders ein, als sich der SL oder der Abenteuer-Autor das gedacht hat.


    Quote


    Man kann den Berglöwen vorher entdecken. Insofern ist das Abenteuer offensichtlich nicht "scheiße" ;)


    Dann ist ja gut. :)
    Ich kenn das Abenteuer selbst nicht, bezog mich nur auf die Aussage von "Neuling":



    Der allererste Kampf in deren Heldenleben soll nach dem Text gegen einen Berglöwen sein, der auch noch bis zum Angriff unbemerkt bleibt,

  • An die Stelle mit dem Berglöwen erinnere ich mich gut (nach Rolemasterregeln gespielt).
    Ich habe sie nie als so schrecklich empfunden. Die meisten Gruppen haben ihn vorher bemerkt (erfolgreicher Aufmerksamkeitswurf o.ä.).
    Nur einmal, hatte es beinahe den Zauberkundigen zerlegt. Aber der Halbling hat ihn gerade noch mit seinen zwei Dolchen gerettet. Das war eine coole Szene.
    'Elisera' ist immer noch eins meiner Lieblingsabenteuer. Ich nutze es gerne um Rollenspielneulinge ans Pen&Paper und / oder Rolemaster heranzuführen.

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann