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Hallo Abenteurer,
Willkommen zur Februar-Ausgabe unseres Newsletters!
Wir hoffen, dass Ihr den Winter bislang gut verbracht habt. Die ersten
zurückkehrenden Vogelschwärme zeugen bereits von dem herannahenden
Frühling. Doch noch ist genügend Zeit, bei gemütlichen Abenden mit Tee
oder warmen Met ABOREA zu spielen.
Um Euch die Winterstimmung noch etwas zu erhalten, findet Ihr in diesem Newsletter die exklusive Kurzgeschichte „Bruder Winterwolf“ von Anja Eble. Welches düstere Geheimnis wird sich in der dunklen Winternacht offenbaren?
Lest selbst nach!
Und selbstverständlich erwartet Euch auch diesem Monat wieder ein
„Monster des Monats“. Dieses Mal handelt es ich um einen ganz besonderen
Steinbeißer, welcher in unserem Team besonders viele Fans hat.
Freut Euch auf die Gargoyle!
Und falls Ihr ihr auf Euren Abenteuern begegnet, schreibt uns doch, wie es Euch ergangen ist.
Unser Postkorb hallo@aborea.de oder unser Forum freuen sich immer über Eure Einsendungen.
Viel Spaß mit dem Newsletter wünscht Euch,
Euer Community-Team
Ab jetzt lieferbar:
Der neue Spielleiterschirm
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Monster des Monats: Die Gargylen des Ghalgrat
von Anja Eble
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„Steinerne Wächter, wache Steine, wer weiß das schon so genau. Aber hier
muss es einen geben, der aus purem Diamant ist, und den werde ich
fachgerecht abbauen!“
Dirdorm, Worgrims Sohn, Forscherzwerg aus dem Ghalgrat, über die heimischen Gargylen befragt
Allgemein herrscht die Meinung vor, Gargylen seien magische Kreaturen.
Sie wären zum Leben erweckte Bildnisse, einige von kunstvollem
Detailreichtum, andere grobschlächtig und tumb. Ob nun als Wasserspeier,
steinerne Wächter oder verfluchte Statuen, so sind sie wohl alle von
talentierten Steinmetzen geschaffen.
Im Ghalgrat jedoch erzählen die Leute auch andere Geschichten. Dort
werden die zumeist mit Flügeln versehenen Kreaturen nicht nur aus Fels
geklopft, hier werden sie angeblich aus dem Stein selbst geboren.
Natürlich kann man bei den Zwergen einen Wasserspeier für sein Dach
bestellen, wenn man mit klingender Münze zu zahlen vermag. Noch immer
patrouillieren in so manchem Gang unter dem Berg, in den Tiefen von
Sorogs Hallen, längst vergessene Gargylen treu in den Diensten von
Zwergen, die schon lange gestorben sind.
Doch es sind weniger die Tiefen des Ghalgrat als mehr die Höhen, in
denen man einer unerwarteten Anzahl und vor allem Varietät dieser
Kreaturen begegnen kann. Von winzig klein bis hoch wie ein Troll oder
gar noch größer, Gargylen scheinen im Ghalgrat verbreiteter zu sein, als
mancher denkt. Zumeist sind diese Wesen nachtaktiv und so den Augen der
meisten Bewohner der Region verborgen. Auch heißt es, sie würden zu
reglosem Stein erstarren, wenn die Strahlen der Sonne auf sie fallen,
doch scheint diese Regel nicht für alle zu gelten. Die Sonne scheint
auch sonst nicht an jedem Tag und mancher Schatten ist länger und tiefer
als vermutet – und verbirgt manch Wunderliches vor neugierigen Blicken.
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In den windumtosten, eisigen Höhen, in denen sich tags kaum etwas regt,
segeln nachts mächtige Kreaturen mit steinernen Schwingen über die
schneebedeckten Hänge. Ganz oben am Berg, vor Sonnenlicht gut verborgen
in tiefen, schattigen Spalten, leben die Alten, die Giganten unter den
Gargylen, die – sollten sie tatsächlich einst von Steinmetzen erschaffen
worden sein – ganz sicher für einen Thronsaal gemacht wurden. Doch die
wenigen Wesen, die das Glück hatten, einen Giganten zu sehen, berichten
eher davon, wie sie sich aus dem sie umgebenden Stein hinauszubewegen
scheinen, so als würde der Fels selbst die Gargylen erschaffen, ihnen
Gestalt und Leben geben. Auch erzählt man sich, dass die Älteren in der
Lage sind, selbst kleinere Vertreter ihrer Art zu erschaffen, indem sie
sie entweder aus Stein zusammensetzen oder aus dem Fels hinausrufen.
Und so ist es gar nicht so sicher, ob der Steinmetz den Gargoyle
erschafft oder vielleicht nur ein Geburtshelfer für etwas ist, das
sowieso schon im Fels existiert und nur die Gelegenheit nutzt, zu
werden. So manches Mal scheint es nicht einmal den Steinmetz zu
brauchen, und so vielfältig wie der Fels, so verschieden sind auch die
Kreaturen, die er gebiert.
Es ist nur sehr wenig darüber bekannt, warum die Gargylen – wandernder
Stein, der sie sind – existieren und was sie tags und nachts umtreibt,
doch zieht es sie wohl zu den Behausungen der Menschen und Zwerge.
Manche sind gefährlich, andere stehen den Bewohnern und Tieren des
Ghalgrat eher gleichgültig gegenüber und viele zeigen sich auch
freundlich, doch alle beobachten sehr genau, was um sie herum vor sich
geht.
Mancher Wanderer berichtete von den Hirtensippen, die weit oben Gemsen
hüten, und schwor Stein und Bein, dass die Kinder der Sippen ihre
Arbeiten mit Hilfe von kleinen geflügelten Wesen aus Stein verrichteten,
nicht größer als eine Faust. Kreischend wie die Winde in den
Felsspalten stürzten sich die kleinen Gargylen auf Gemsen, die den
falschen Weg einzuschlagen drohten, und trieben sie zur Herde zurück.
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Vereinzelt hört man von den Barden auf den Jahrmärkten Geschichten über
den großen Brork, einen talentierten Beherrscher von Fels und Grund, der
gleich mehrere Edelsteingargylen sein Eigen nannte. Angeblich waren es
kleine Wesen aus wunderschönen Edelsteinen mit kurzen Körpern, aber
filigranen, schimmernden Schwingen und langen Schwänzen. Er trug sie
wohl als lebendigen Schmuck um den Hals, wo sie sich mit Flügeln oder
Schwanz festklammerten. Auch nutze er sie als Verteidiger seiner
Schatzhorte, von denen es einige im Ghalgrat geben soll. Mit Schmuck und
Münzen in der Truhe wohl verborgen, warten die kleinen
Edelsteingargylen auf die Rückkehr ihres Herren. Sollte jemand
unrechtmäßig die Truhe öffnen, so sind sie wohl fähig, einen Zauber
gegen den Dieb zu werfen.
Aus alten Unterlagen Brorks geht hervor, dass die kleinen Wesen in der
Lage sind, Zauber zu speichern und zu einer vorher bestimmten
Gelegenheit wieder freizusetzen. Da Brork sehr gerne mit Erdbeben
arbeitete, geht in der Bevölkerung immer noch der Spruch „Brorks
Gargoyle hat gefunkelt“, wenn irgendwo ein Stollen zusammenbricht oder
die Erde wegsackt. Aber ab und an schafft es wohl doch ein Plünderer,
eine von Brorks Truhen leer zu räumen, und die Edelsteingargylen sind
beliebte und wertvolle Beute, weit über den reinen Wert der Edelsteine
hinaus. Sie arbeiten gerne als fleißige Helfer magisch Begabter und
zumindest ein Alchimist in Padova rühmt sich damit, in seinem Labor
einen Rubingargoyle einzusetzen. Brorks Verbleib ist ungewiss, er wurde
schon lange nicht mehr gesehen, aber es gehen Gerüchte, er hätte sich in
den Höhen mit den Giganten getroffen.
Im Frühling, wenn die Schmelzwasser gen Tal schießen und die Bäche über
die Ufer treten, wurden schon humanoide Wesen beobachtet, die nur aus
Schlamm und Kieseln zu bestehen scheinen. Sie zerfließen im Tanz der
rauschenden Wellen in mehrere kleine Wesen, um sich später an ruhigerer
Stelle wieder zu einem großen zusammenzufügen oder aber getrennter Wege
zu gehen. Auch ihnen ist die charakteristische, zumeist geflügelte Form
nebst dem Greifschwanz gemeinsam und einige tanzen taumelnd über den
schäumendsten Fluten. Ob es sich bei diesem Vorgang der Auftrennung in
kleinere Kreaturen aber um den Tod oder die Geburt – oder vielleicht
auch beides – eines Gargoyles handelt, darüber sind sich die Gelehrten
uneins.
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