[Aborea] Im dunklen Wald - Spielthread

  • [In einer dunklen Gasse]



    Die Männer vor ihnen waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um überhaupt mit einem Angriff zu rechnen. Selbst wenn sie ihre Angreifer bemerkt hätten, so schenkten sie ihnen schlichtweg keine Aufmerksamkeit. Ob es nun ihr Selbstbewusstsein war, das ihnen Sicherheit vorgaukelte oder die Ablenkung, blieb einmal dahin gestellt. Am Ende wäre es auch egal, denn so oder so hatten Alvaro und Bronn leichtes Spiel mit den Dreien.

    Alvaro kannte solche Hinterhalte. Er wusste nur zu genau, wie er zustechen musste, damit sein Gegner mit einem leisen Gurgeln zu Boden ging. Der Mann strauchelte, kaum dass Alvaros Klinge ihn durchbohrte und riss gleich auch den Betrunkenen mit sich aufs Straßenpflaster. Der Dritte wollte sich erschrocken umwenden, doch Bronn war schneller. Das Axtblatt teilte Stoff und Fleisch entzwei, wenn auch nicht ganz so effektiv wie der Angriff des Meuchlers. Halb von der Wucht der Axt nach vorne geworfen, halb durch die beiden Fallenden neben ihm zu Boden gerissen, stolperte der Mann einige Schritte vor. Sein Schrei war erfüllt von Schmerz und Überraschung. Aus der Bewegung heraus versuchte er sich zu drehen, was ihm aber nur im Ansatz gelingen wollte. Deshalb prallte das Messer, welches er in Richtung der Angreifer schleudern wollte, auch nur einige Meter weiter an eine Hauswand.

  • [ooc: Kudos für das “Florettieren”. Ich finde das sollte im Duden aufgenommen werden!]



    Es war ein leichtes für Alvaro, dem nahezu wehrlosen Mann das Leben zu nehmen. Eine dreckige Arbeit, zweifelsohne. Das bestätigte auch der dunkle, feuchte Schimmer, der sich langsam auf dem Pflaster ausbreitete.

    Nun blieb nur noch der Betrunkene übrig.



    Doch Ruhe war Alvaro und Bronn nicht vergönnt. Denn in einiger Entfernung waren plötzlich Stimmen und auch Hufgetrappel zu hören.




    [in der Bibliothek]



    Zwischenzeitlich war es so still gewesen, dass Myriel beinahe versucht war, ihren eigenen Atem anzuhalten. Besonders nachdem die Feder nicht mehr über das Pergament kratzte. Doch dann durchbrachen Geräusche die Stille. Es waren nicht Xoran und Gwen - wo waren die zwei überhaupt abgeblieben? - das war ihr sofort klar. Vielmehr klang es so, als seien einige Reiter draußen unterwegs.

    Dylenn hob kurz den Kopf. Offenbar hatte sie es auch gehört.

    “Da muss etwas passiert sein”, stellte sie fest.

  • Myriel


    Sie hob ebenfalls den Kopf und sah sich um ob sie irgendwo ein Fenster fand durch das sie nach draußen schauen konnte.

    Kurz suchte sie auch gleichzeitig nach ihren Kameraden, würde sich aber nicht von ihnen ablenken lassen.

    Also packte Myriel hastig ihre Notizen und unterlagen ein und ging dann an Dylenn vorbei.

    "Ich schaue nur kurz was los ist. Nicht das die anderen irgendwelchen Ärger verursachen. Können die Bücher bitte bis zu meiner Rückkehr so bleiben? Dann weiß ich wo ich weiter arbeiten muss später."

    Eine Antwort wartete sie aber gar nicht erst ab sondern stürmte schon hinaus auf die Straße.

  • [in den Gassen]

    Die Reiter preschten hintereinander her, durch die Dunkelheit der Nacht. Es waren drei dunkle Gestalten auf schwarzen Rössern. Sie ritten schnell und ohne Rücksicht. Es gelang Bronn und Alvaro gerade eben, sich in einer abzweigenden Gasse zu verstecken. Doch der erste Schrecken sollte nicht lange halten. Denn die drei Reiter galoppieren mit wehenden Mänteln einfach über die Leichen und den Betrunkenen hinweg. Was dort auf dem Weg lag, schien sie nicht im geringsten zu kümmern. Ihr Weg schien sie in Richtung der äußeren Bezirke zu führen. Wenn sie nicht abbogen, würden sie wohl auf das Weiße Pferd zuhalten.




    [in der Bibliothek]

    Auf dem Weg zur Türe merkte Myriel bereits, dass es wohl keine gute Idee gewesen war, erst die Sachen zusammen zu packen, anstatt gleich zur Türe zu stürmen. So konnte sie nur zwei Schemen in der Nacht verschwinden sehen. Reiter, vermutlich in Schwarz. Und so wie es aussah ritten sie in Richtung des Weißen Pferdes.

    Während sie ihnen hinterher blickte, fiel ihr etwas auf. Die beiden schienen sich ein paar Worte zuzurufen. Doch sie verstand ihre Worte nicht. Die Sprache klang vollkommen fremd in Myriels Ohren.

  • Bronn


    "Puh das war knapp, ich dachte die sind hinter uns her." Er schaut sich kurz um und die Gasse entlang von wo die Reiter gekommen sind. "Alvaro wenn mich nicht alles täuscht wollen sie zu der Taverne wo wir uns getroffen haben. Ich glaube wir sollten auch dort hin." Sagt er langsam werd er die Axt wieder wecksteckt. "Was denkst du?"

  • Bronn


    Die beiden machen sich zügig auf den Weg durch die Nacht um auf dem schnellst Weg zur Taverne zu kommen. Dabei unterhält er sich mit Alvaro "Du weißt wie du mit deinem Florett um zugehen hast. Du hast gut gekämpft. Ich frag mich was die Anderen in der Bibliothek rausgefunden haben und wird OD wohl sein."

  • [beim Weißen Pferd]


    Sie sollten mit ihrer Vermutung Recht behalten, die düsteren Reiter hatten tatsächlich das Weiße Pferd zum Ziel gehabt. Als Bronn und Alvaro dort ankamen, fanden sie sich einigem Tumult gegenüber. Etliche Menschen standen auf dem Platz vor dem Gasthaus. Teils nur halb bekleidet, teils in Decken gehüllt, manche von Ihnen aber auch vollständig bekleidet. Allen gemein war die Aufregung, die sie teilten. Keiner der Anwesenden kam direkt an das Gasthaus heran, denn die Reiter, fünf insgesamt, hatten sich im Halbkreis um den Eingang herum positioniert. Schweigend schienen sie die Menge allein durch ihre Anwesenheit zurück zu halten.

    Die fünf saßen allesamt auf schwarzen Streitrössern. Sie sahen aus, wie für einen Kampf gerüstet. Bewaffnung und Rüstung unterschied sich zwar von Reiter zu Reiter, dass sie eine Truppe bildeten war aber unverkennbar. Ihre Gesichter konnte man nicht sehen, sie waren entweder durch Helme oder durch Kapuzen verborgen.

    Aus den Straßen konnte man weitere Schritte heraneilen hören. Es klang nach gepanzerten Stiefeln. Kurz darauf traf die Stadtwache ein. Ein Hauptmann bahnte sich seinen Weg durch die Menge.

    “Was ist das hier? Erklärt euch!”, rief er und wollte die Reiter passieren. Doch er kam nicht weit. Einer der schwarzen Reiter versperrte ihm in den Weg. Langsam und schrittweise ließ er sein Pferd vorwärts gehen, sodass es den Hauptmann von ihm zurück gedrängt wurde. Er sprach kein Wort, doch das musste er auch nicht.

    “Was soll das? Wir sind die Wache! Lasst uns passieren!”

    Man sah dem Hauptmann an, dass er seine Waffe ziehen wollte. Doch noch zögerte er.



    “Da seid Ihr ja!”, sprach plötzlich jemand Alvaro und Bronn von der Seite an. Es war Od, der sich gerade seinen Weg zu ihnen bahnte.



    Die Eingangstür des Weißen Pferdes öffnete sich kurz und durch einen Spalt schlüpfte Marie hinaus. Die Schankmaid schien aber nicht direkt etwas zur Situation beizutragen. Mit einigen Decken im Arm passierte sie die schwarzen Reiter, um den weniger bekleideten Leuten etwas Verhüllendes zu bringen.

  • Myriel


    Sie sah mit hoch gezogenen Augenbrauen und einem verwundertem Blick den Reitern hinterher.

    "Hat einer der Gruppe irgendwas angestellt?" murmelte sie leise vor sich her. Vielleicht hat ja einer der Truppe mit der sie unterwegs war ärger gemacht oder etwas dummes getan weswegen jetzt Ritter zu ihnen unterwegs waren. Vielleicht gald der Tumult aber auch anderen Gründen. So oder so war ihre Neugierde geweckt. Nicht nur durch das merkwürdige Aussehen der Reiter, der Möglichkeit das es etwas mit ihnen zu tun hatte, sondern auch der fremden Sprache wegen.

    Ihre niedergeschriebenen Seiten noch einmal in ihrer Tasche wissend nachgesehen sah sie nur ganz kurz zur Bibliothek zurück. Sollte sie den anderen Bescheid geben? Ach die würden schon irgendwie zurecht kommen.

    Sie ging mit eiligen Schritten aber nicht rennend den Weg entlang den die Reiter genommen hatten. Sie brauchte später auch nicht raten wo die fremden entlang geritten waren konnte sie dem getuschel und dem gemurmel der Bewohner einfach folgen. Das GEsprächsthema waren sie geworden und so war es auch ein leichtes für Myriel herauszufingen das diese vor dem weißen Pferd eingekehrt waren.

    Neugierig wagte sie sich näher heran und sah wie Marie mit den Decken aus der Tür trat.

    Schnell begab sich Myriel zu ihr hin und nahm einige der Decken ab um sie weiter zu verteilen.

    "Zwei kurze Fragen... 1. Warum sind einige hier so unbekleidet? 2. Wer oder was sind die da auf den Pferden... und ich hab doch noch eine dritte Frage. Was zum verkohlten Bleiwurz ist hier los?" sie achtete sehr darauf das ihre Fragen nur an Marie gerichtet waren und so leise wie möglich gestellt waren. Sie wollte nicht unnötig die Aufmerksamkeit der Reiter auf sich ziehen denn diese sahen sehr danach aus das sich Myriel ferner von ihnen halten sollte.

  • Bronn


    Mit einer Hand an der Axt und dem Schild in der Anderen bahnt er sich zusammen mit Alvaro ein Weg durch die Menge. In der 3-4 Reihe der Gruppe bleiben sie stehen und beobachten das Ganze. Als sie von Od von der Seite angesprochen werden zuckt er etwas zusammen. "Ach du bist es. Wir wurden etwas aufgehalten. Wie geht es dir? Und was ist mit dem Fieh aus dem Wald? Aber noch wichtiger weißt du was hier vor geht?" Während er das sagt schaut er wieder zu den Reitern und sieht Myriel im Hintergrund.

  • [Myriel und Marie]


    Marie bedankte sich mit einem kurzen Lächeln, als Myriel ihr mit den Decken half. Dann wurde ihr Gesicht wieder ernst.

    “Es gab einen… Zwischenfall”, erklärte sie leise, “Deshalb mussten alle Gäste umgehen raus.”

    Warum die Leute teils unbekleidet waren, erläuterte sie nicht weiter. Myriel würde sich schon denken können, dass diese wohl bereits in ihren Betten gelegen hatten. Der Schankmaid war anzumerken, dass sie wohl noch genauer über die Situation Bescheid wusste, jedoch nicht mehr darüber sagte.




    [Bronn, Alvaro und Odoka]


    “Vieh?”, fragte Od im ersten Moment, “Ach, der Wolf. Den habe ich da vorne angebunden.” Er deutete auf eines der nahen Gebäude. An einem Fensterladen war der junge Wolf angebunden. Das Tier wusste nicht so recht, ob es ängstlich oder neugierig sein sollte, angesichts so vieler Menschen.

    “Keine Ahnung was hier los ist. Ich hab mit ein paar von den Hochzeitsgästen im Schankraum gesessen. Dann gab es plötzlich einen Schrei und dann haben die Angestellten uns auch schon alle nach draußen befördert.”

  • Der Wachmann schaute Bronn ebenso ärgerlich wie verwundert an.

    “Mischt Euch da nicht ein!”, fuhr er den Krieger barsch an. Die Aussage hinter seinen Worten war mehr als deutlich. Angesichts dieser prekären Situation konnte er nicht auch noch aufmüpfige Zivilisten um sich gebrauchen.

  • Bronn


    Er kehrt zu den Anderen zurück. "Vielleicht sollten wir Myriel aufsuchen mal schauen ob sie was rausgefunden hat." Mit diesen Worten schlängelt er sich durch die Massen zur Zauberin. "Myriel ist alles ok bei euch, hast du Raus gefunden was ihr los ist? Od war im Schankraum gewesen und hat gesagt das er ein Schrei gehört hat bevor sie rausgeschickt wurde."

    Mit den letzten Worten schaut er in Richtung der Tarverne und zu den Reitern.

  • Myriel


    "Was denn für einen Zwischenfall?" flüstert sie leise zu Marie und sieht sie mit ernstem Blick an.

    "Erzähl mir alles so genau wie es geht. Irgendwas ist doch hier..."

    Ihr war die ganze Situation irgendwie nicht geheuer und sie ahnt bereits Schlimmeres.

    Sie verteilt noch ein Paar Decken bevor sie sich zur Taverne umdreht und die Reiter genaustens beobachtet. Sie versucht irgndwas zu erkennen, vielleicht hing ein Hauch von Magie an ihnen. Oder sie kann eventuell von den Lippen lesen was sie sprachen.


    Als Bronn hinzukam riss er sie aus ihrer Konzentration.

    "Was? Nein alles gut. Mir ist nichts passiert."

    Sie nahm nur ganz kurz den Blick von den Reitern und beobachtete diese anschließend weiter.

    "Und habt ihr was rausgefunden? Also in der Bib sind einige sehr interessante Dinge niedergeschrieben. Dazu würde ich aber lieber später kommen. Ich finde es gerade hier sehr viel interessanter!"

  • Marie sah Myriel ernst an und legte die Stirn in Falten. Was glaubte die Frau denn, wer sie war? Die Wohlfahrt? Auch wenn sie gerne über die Dinge im Gasthaus gesprochen hätte, eine Gegenleistung wäre schon angebracht. Immerhin riskierte sie dieses Mal etwas, wenn sie Informationen durchsickern ließ.

    “Ich kann Euch nur so viel sagen: Lucille ist da drin. Und Ihr tut wirklich, wirklich gut daran, Euch nicht mit ihrer persönlichen Leibgarde anzulegen. Dass sie die Stadtwache so stoisch ignorieren, ist ein Befehl von oben. Euch würden sie vermutlich auseinander nehmen.”

    Das sonst so freundliche Gesicht mit den grünen Augen und den leichten Sommersprossen wurde ernst. Sorgenvoll blickte Marie kurz zu den schwarzen Reitern herüber, dann sah sie Bronn und Myriel wieder an.

    “Ich muss jetzt wieder da rein. Macht keine Dummheiten und sucht nicht nach offenen Hintertüren.”

    Eilig wandte Marie sich um und lief zurück ins Gasthaus.



    Mit dem Lippenlesen sollte Myriel kein Glück haben. Die Gesichter der fünf Reiter waren allesamt verborgen, entweder durch Helme oder durch Kapuzen die sie in tiefe Schatten hüllten. Zudem war es dunkel. Und selbst wenn sie gesprochen hätten, was hätte sie schon verstehen können? Zumindest als sie an der Bibliothek vorbei geritten waren, hatte es so geklungen, als hätten sie sich in einer fremden Sprache verständigt. Wenigstens schienen sie aber gerade keine Magie zu wirken.



    Am anderen Ende des Platzes erklang erneut das Getrappel von Pferdehufen.