Staub in den Schuhen
„Tretet näher!“
„Trete ein!“
„Lasst euch entführen in die weiten Wüsten Leandors, die schon seit jeher als Quell der Abenteuer vieler Suchender gedient haben. Die Einen beschenkten sie reich. Die unzähligen anderen konnten keine Geschichten erzählen. Doch warum solltet ihr jemand sein, der keine Geschichten zu erzählen hat? Jemand, der jeden Tag aufsteht und das Land bestellt oder das Vieh hütet. Nein! So muss euer Leben nicht aussehen. Erlebt Abenteuer!“
„Aber Aber;“ werdet ihr sagen: „was, wenn ich derjenige bin, der keine Geschichte mehr erzählen kann.“ „Aber aber,“ werde ich antworten:
„Horcht meinen Geschichten und lasst euch mitnehmen und erlebt was ich erlebte. Tretet hinein in das märchenhafte Königreich Leandor:“
„So lasst mich meine Erzählung beginnen in der kleinen Stadt Alatat, die im Süden Leandors dem wechselhaften Wüstenmeer trotzt und seit Jahrhunderten als sicherer Hafen für Wissen und Wissbegierige gilt.“
Langsam und nur mit Schrittgeschwindigkeit bewegte sich unsere Karawane durch die Wüste. Sand überall nur Sand. Seit Tagen nichts anderes zu sehen. Tagein tagaus nichts als Sand und den Anderen, die der kleinen Karawane beiwohnten. Und natürlich den Zarakh. Diese etwa ponygroßen Echsen trugen neben ihrem eigenen Rückenpanzer auch das etwaige Gepäck der Mitlaufenden und trotteten dabei etwas dümmlich dem Anführer des Nomadenstammes hinterher, der die Führung übernommen hatte. Der in weißem Stoff eingehüllte Mann schob sich eine weitere der zahllosen Dünen hinauf. Oben angekommen blieb er stehen und starrte in die Ferne.
In der Ferne erhob sich aus dem endlosen Sand ein kleines Steinplateau auf dessen Gipfel eine Mauer aus grob gehauenen Steinquadern thronte.
„Alatat,“ sagte der Nomadenführer in gebrochener Handelssprache und wies mit seinem Speer in Richtung der Mauern, die eher auf eine Ruine zu deuten schienen, als auf eine Stadt, die 1.000 Menschen beherbergen sollte. Die Zarakh drehten sich auf das Stichwort wieder um und schlugen einen neuen Weg ein, auf dem der Rest der Nomaden folgte und mich auf dieser Düne zurückließ…
Ihr wollt mehr hören? Nun denn bevor wir unsere Reise fortsetzen lasst mich euch einen Rat geben, der mit das eine ums andere mal das Leben rettete:
Vertraue niemandem, der keinen Wasserschlauch bei sich trägt – Sprichwort der Zarakhnomaden
Behaltet das besser im Hinterkopf! Aber lasst mich euch Abenteuerbegierige nicht auf die Folter spannen und direkt in die Geschichte einsteigen:
Ich kehrte eines schönen Tages in den schillernden Weinkrug ein. Einer etwas heruntergekommenden Spelunke, die vor allem bei dennen beliebt war, die gerade neu in der Stadt waren. Hier konnte man günstig Bier und eine Herberge bekommen. Die Wirtin eine taffe junge Dame namens Kira, kannte die meisten in der Stadt und konnte jeden Neuankömmling mit Informationen und Ratschlägen versorgen.
Beim Betreten des Schankraumes fielen mit direkt einige neue Gesichter auf. Sie mochten zum Teil zwar aus Leandor stammen, aber hier erkannte man Fremde direkt und es war schwer nicht mehr als Fremder zu gelten…….
….. Die Tür zum schillernden Weinkrug wurde aufgestoßen und ein gut gekleideter Mann trat ein. Er lächelte der Wirtin, einer rothaarigen hübschen Frau, kurz zu und ließ den Ansatz einer Verbeugung sehen, was ein breites Gesicht auf das Gesicht der sonst gefühlskalten wirkenden Frau zauberte. Der Mann betrat dann den Schankraum und verschwand zwischen dem Meer aus Gäste.
Ihr sitzt verteilt zwischen den Gästen im Gasthaus.
Den einen mag das Bier und die Verpflegung locken. Den anderen lockt eventuell die Anonymität des Lokals...