Staub in den Schuhen - Spielthread

  • Staub in den Schuhen




    „Tretet näher!“



    „Trete ein!“



    „Lasst euch entführen in die weiten Wüsten Leandors, die schon seit jeher als Quell der Abenteuer vieler Suchender gedient haben. Die Einen beschenkten sie reich. Die unzähligen anderen konnten keine Geschichten erzählen. Doch warum solltet ihr jemand sein, der keine Geschichten zu erzählen hat? Jemand, der jeden Tag aufsteht und das Land bestellt oder das Vieh hütet. Nein! So muss euer Leben nicht aussehen. Erlebt Abenteuer!“



    „Aber Aber;“ werdet ihr sagen: „was, wenn ich derjenige bin, der keine Geschichte mehr erzählen kann.“ „Aber aber,“ werde ich antworten:



    „Horcht meinen Geschichten und lasst euch mitnehmen und erlebt was ich erlebte. Tretet hinein in das märchenhafte Königreich Leandor:“



    „So lasst mich meine Erzählung beginnen in der kleinen Stadt Alatat, die im Süden Leandors dem wechselhaften Wüstenmeer trotzt und seit Jahrhunderten als sicherer Hafen für Wissen und Wissbegierige gilt.“






    Langsam und nur mit Schrittgeschwindigkeit bewegte sich unsere Karawane durch die Wüste. Sand überall nur Sand. Seit Tagen nichts anderes zu sehen. Tagein tagaus nichts als Sand und den Anderen, die der kleinen Karawane beiwohnten. Und natürlich den Zarakh. Diese etwa ponygroßen Echsen trugen neben ihrem eigenen Rückenpanzer auch das etwaige Gepäck der Mitlaufenden und trotteten dabei etwas dümmlich dem Anführer des Nomadenstammes hinterher, der die Führung übernommen hatte. Der in weißem Stoff eingehüllte Mann schob sich eine weitere der zahllosen Dünen hinauf. Oben angekommen blieb er stehen und starrte in die Ferne.



    In der Ferne erhob sich aus dem endlosen Sand ein kleines Steinplateau auf dessen Gipfel eine Mauer aus grob gehauenen Steinquadern thronte.



    „Alatat,“ sagte der Nomadenführer in gebrochener Handelssprache und wies mit seinem Speer in Richtung der Mauern, die eher auf eine Ruine zu deuten schienen, als auf eine Stadt, die 1.000 Menschen beherbergen sollte. Die Zarakh drehten sich auf das Stichwort wieder um und schlugen einen neuen Weg ein, auf dem der Rest der Nomaden folgte und mich auf dieser Düne zurückließ…



    Ihr wollt mehr hören? Nun denn bevor wir unsere Reise fortsetzen lasst mich euch einen Rat geben, der mit das eine ums andere mal das Leben rettete:






    Vertraue niemandem, der keinen Wasserschlauch bei sich trägt – Sprichwort der Zarakhnomaden






    Behaltet das besser im Hinterkopf! Aber lasst mich euch Abenteuerbegierige nicht auf die Folter spannen und direkt in die Geschichte einsteigen:



    Ich kehrte eines schönen Tages in den schillernden Weinkrug ein. Einer etwas heruntergekommenden Spelunke, die vor allem bei dennen beliebt war, die gerade neu in der Stadt waren. Hier konnte man günstig Bier und eine Herberge bekommen. Die Wirtin eine taffe junge Dame namens Kira, kannte die meisten in der Stadt und konnte jeden Neuankömmling mit Informationen und Ratschlägen versorgen.



    Beim Betreten des Schankraumes fielen mit direkt einige neue Gesichter auf. Sie mochten zum Teil zwar aus Leandor stammen, aber hier erkannte man Fremde direkt und es war schwer nicht mehr als Fremder zu gelten…….





    ….. Die Tür zum schillernden Weinkrug wurde aufgestoßen und ein gut gekleideter Mann trat ein. Er lächelte der Wirtin, einer rothaarigen hübschen Frau, kurz zu und ließ den Ansatz einer Verbeugung sehen, was ein breites Gesicht auf das Gesicht der sonst gefühlskalten wirkenden Frau zauberte. Der Mann betrat dann den Schankraum und verschwand zwischen dem Meer aus Gäste.

    Ihr sitzt verteilt zwischen den Gästen im Gasthaus.

    Den einen mag das Bier und die Verpflegung locken. Den anderen lockt eventuell die Anonymität des Lokals...



    Stories of imagination tend to upset those without one - Terry Pratchet

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  • Lorn hat es sich an einem der Tische bequem gemacht. Er war es gewohnt angestarrt zu werden. Also störten ihn die Blicke der anderen nicht mehr. Er hat sich die Schlafrolle auf einen Stuhl gelegt um besser sitzen zu können. Seine geringe Größe war nie ein Problem für ihn. Mochten andere sich über ihn lustig machen. Er kannte seine Qualitäten.

    Er liess sich ein Glas Wein bringen, krammt ein kleines Buch heraus und macht ein paar Eintragungen mit einem Kohlestift.

    Beinahe hätte er den Mann nicht bemerkt, der soeben zwischen den Gästen verschwindet. Vielleicht konnte er ihm helfen, das Buch zu finden, das hier irgendwo in der Stadt sein sollte. Aber vielleicht auch nicht. Er klappt sein Buch zu, steckt es weg und schaut sich um. Der Mann ist erst mal verschwunden. Er nippt am Wein und ist zufrieden mit sich...

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Rathol stand am Tresen und genoss es, in der Menge unterzugehen. Dennoch war ihm unbehaglich, denn an diesem Tag war mehr los als gestern. Lag etwas in der Luft? Hat man nach ihm gesucht?

    Er verdrängte den Gedanken und lauschte dem Rauschen der Menge. Die rothaarige Dame lächelte, und er dachte erst, sie meinte ihn, bis er den eintretenden Gast sah.

  • Die vielen Leute im Raum machten die Luft schwer und stickig. Wie das Brummen dicker Fliegen schwirrten die verschiedensten Stimmen durch die Luft. Einheimische, Wanderer, Glücksritter... Abschaum. Ja, Abschaum traf in den meisten Fällen wohl zu. Zumindest in Chandaras Augen. Doch genau diese Leute waren es, deren Nähe sie vermutlich suchen musste, um die ihr auferlegte Prüfung zu bestehen.


    Chandara saß an einem der vollen Tische, umgeben von anderen Reisenden. Die Kapuze ihres ärmellosen Mantels hatte sie zur Vorsicht aufbehalten. Lediglich ein paar weiße Strähnen fielen dem Tisch entgegen. In den zum Schutz vor der Sonne umwickelten Händen hielt sie einen Becher voll Weißem Oryx. Das Gebräu aus gegorener Ziegenmilch und Alkohol war ihr eigentlich viel zu stark. Doch es war das, was man hier so trank. Bedächtig hob sie das Gefäß an, legte es an die von Hitze und Trockenheit aufgeplatzen Lippen und nippte kurz. Der viele Alkohol ließ nur winzige Schlucke zu, doch je öfter sie davon trank, desto mehr gefiel ihr der säuerlich herbe Nachgeschmack.


    Der hereinkommende Mann war ihr nicht entgangen. Noch weniger die Reaktion der Wirtin.

    "Wer ist das?", fragte sie gerade heraus. Der Akzent in ihrer Stimme war nicht zu überhören.

    Ihre Frage war an niemand bestimmtes gerichtet. Irgendeiner der Anwesenden würde schon antworten.

  • Azul saß an einem der halbwegs leeren Tische. Ob man ihn mied, oder er die anderen mied vermochte man nur zu ahnen. Es konnte gut sein das man den seltsamen Mann versuchte aus dem Weg zu gehen. Obgleich er nicht ganz Elfenhaft aussah durch die nur leicht spitzen Ohren, konnte man deutlich erkennen das er nicht zur Gattung Mensch gehörte. Die weißen Haare waren da noch das wenigste das auffiel, sondern die Augen-und Hautfarbe. Er trug seine lederne Maske um den Hals locker gebunden, um von dem Bier trinken zu können, ohen deise immer wieder ab und aufsetzen zu müssen. Auch auf eine Kaputze verzichtet er, hat er nicht vor sich hier versteckt zu halten. Einzig verborgen vor anderen Augen bleiben die Tattowierungen auf seinen Handflächen, die Handschuhe zieht der Priester nur aus, sollte er in den Kampf ziehen.

    Aufrecht sitzend wandert sein Blick immer mal wieder durch die Massen, suchend und doch nichts wirklich findend. Reine Neugierde ließ ihn den Blick wieder und wieder über die Anwesenden schweifen, vielleicht war jemand interessant genug, oder er hatte eine göttliche Eingebung welcher der hier anwesenden unwürdig genug war um durch sein Schwert sterben zu müssen.

    Das Schwert an seinem Bein angelehnt war zu jeder Zeit Kampfbereit.

    Als ein neuer Gast eintrat ruhten auch die grauen Augen von Got'Azul auf diesem, während er seine Fingernägel mit einem Brotmesser säubert, das vom vorigen Essen noch auf dem Tisch lag.

  • Norbi

    Sitzen am Tresen, genießt er die verschieden Speisen des Hauses und trinkt dazu ein Wein. Ab und zu schaut er sich in der Taverne um auf der Suche nach interessanten Personen. Sein Blick bleibt einem Mann mit weißen Haaren, er beobachtet ihn für eine kurze Zeit bis der Neuankömmling seine Aufmerksamkeit weckt. Er schaut wie dieser durch die Taverne geht, dabei genießt er das Essen und nimmt einen großen Bissen. Dabei verliert er den Mann aus den Augen doch das stört ihn nicht weiter. Denn jetzt interessiert ihn nur das Essen. Er nimmt einen weiteren Bissen um die Zutaten raus zu schmecken. Im Kopf geht er die verscheiden Gewürze durch aber ohne jeglichen Erfolg. Daraufhin winkt er die Wirtin zu sich. Freundlich und höflich spricht er die Dame an. „Er zählen sie mir bitte mehr über die Speisen, es schmeckt sehr gut und ich bin neugieren wie sie diese Zubereiten und welche Gewürze sie verwenden. Wären sie so freundlich und erzählen es mir bitte?“

  • Rathol


    Ein Gast neben ihm rief die Bardame zu sich. Rathol vermutete, er frage nach dem Neuankömmling, und spitzte interessiert die Ohren.


    Gewürze? Wie kann man seinen Geist nur mit solch belanglosen Dingen vollstopfen?


    Enttäuscht über diesen unnützen Informationsaustausch bestellte er noch einen Becher dieses milchigen Gebräus, in der Hoffnung, auf andere Gedanken zu kommen.

  • Die Wirtin antwortete mit gewohnter Gastfreundschaft auf Norbis Anfrage: „Das sind gebratene Flughühner." Sagte sie während sie auf das Stück hellen gebratenen Fleisches deutete. „Die bewohnen die umliegende Wüste. Am Fuß des Plateaus gibt es Höhlen, die sie als Nist- und Brutplätze benutzen. Wenn ihr mal an einige drankommen solltet, kaufe ich sie euch für einen guten Preis ab. Die kleinen Dinger laufen einem eigentlich direkt in den Rucksack. Gute Arbeit, wenn man mal ein paar Taler braucht.“

    Während sie das sagt, füllt sie drei Holzkrüge mit einem dickflüssigen gelben Saft und reicht sie über die Theke. Ein zwei Meter großer, breit gebauter Mann schließt seine Pranken um die Krüge, wirft einige Triontaler auf den Tresen und drückt sich dann wieder durch den vollen Schankraum in Richtung einer Nische, wo zwei ähnlich muskulöse Männer sitzen. Vor ihnen auf dem Tisch stehen und liegen bereits einige leere Krüge.

    „Das Grüne da,“ sie deutet auf kleine grüne Bohnen, die neben dem Fleisch den Rest des Tellers füllen: „sind Nachtbohnen. Wenn ihr mehr davon haben wollt, empfehle ich euch weiter an Sina Hembd, ihr gehört eine der alten Kavernen der Stadt und sie hat massenhaft Bohnen und Pflanzen, an denen sie wachsen. Die Blüten sollen heilende Wirkung haben, aber auch ein effektives Gift liefern. Aber da bin ich die falsche Anlaufstelle. Gewürzt ist das Ganze mit Salz, Pfeffer und ein wenig schwarzem Kümel. Wenn hier dann mal Markt ist, muss man nehmen was man bekommt.“ Sie nimmt einen Stapel leerer Teller entgegen, der von einem Gast auf den Tresen gestellt wird und bringt diesen durch eine Tür, die scheinbar in die Küche führt. Kurze Zeit später kommt sie wieder und wendet sich wieder an Norbis: „Ungewöhnlich, dass sich hier jemand um das Essen schert. Ich nehme an Ihr seid nicht von hier?“


    Inmitten des Wusts aus Gästen, halbleeren Tellern und unzureichend gefüllten Krügen hört Chandara nur ein leises etwas Eingeschüchtertes: „Emmanuel Fabre“. Der schwächlich wirkende schwarzhaarige Mann neben ihr antwortete ohne von seinem Teller aufzusehen den er, gestützt auf seine Unterarme seit einiger Zeit anstarrte. Der Mann war der Elfin vorher nur durch sein lautstarkes Geschmatze aufgefallen, dass zum Glück für den Mann bereits seit einiger Zeit aufgehört hatte.


    Neben Azul stellt ein Mann drei Holzbecher ab, deren halber Inhalt sich über den Tisch verteilt. Die dickflüssige gelbe Flüssigkeit tropft langsam auf den sandigen Boden des Schankraums, was den Mann nicht zu stören scheint. Die beiden Kumpanen des Mannes greifen die Becher und stürzen den Rest des Inhaltes mehr schlecht als recht den Rachen herunter. Der Mann, der die Runde geholt hatte, starrt auf Azuls Schwert: „Eine schöne Klinge habt ihr da!“ Und er streckt seine Hand aus, um das Schwert zu ergreifen.


    Rathol bekommt seinen Becher mit Weißem Oryx. Das Gebräu rinnt ihm die Kehle herunter und bereits nach dem zweiten großen Schluck merkt er, wie ihm angenehm warm wird und sich ein sanfter Nebel auf seine Gedanken legt.

  • Mit einer gehobenen Auenbraue beobachtet er das Verschütten des Gebräus und zieht seinen Fuß kurz zurück ehe er davon vollgetropft wird. Das Säubern seiner Fingernägel stoppte allerdings erst, als die Hand nach dem Schwert greifen wollte. Das Messer mit der Klinge in den Tisch gerammt, packt er das Handgelenk des Mannes bevor er noch in die Nähe des Schwertes kam und blickte ihn warnend an.

    "Wenn euch eure Hand lieb ist, solltet ihr es unterlassen auch nur einen Finger daran zu legen."

    Mit einem kleinen Schubs von sich fort, lässt er den Mann auch wieder los. Der Blick weicht keinen Moment von ihm. Auch wenn Azul kein solcher Schrank wie sein Gegenüber war hatte er den Stolz und die Gefahr im Blick.

  • Norbi

    Er nimmt noch einen Bissen vom Flughuhn und antwortet der Wirtin. „Das schmeckt wirklich sehr gut. Ja richtig ich komme aus ursprünglich aus Trion, aber ich war schon mehrere Jahre nicht mehr da. Ich bin vor kurzen mit einer Händlerkarawane hier gelandet. Noch weiß ich nicht wie lange ich bleibe, wenn es nach meinen Magen geht ewig.“ Er schmunzelt überseine Worte und nimmt dann einen Schluck. Er lässt seinen Blick durch die Taverne streifen. „Haben sie immer so viele interessante Gäste hier?“ Fährt er fort.

  • Rathol vergaß kurz seine Sorgen, als ihm das Gebräu warm werden lies. Kaum hatte er sich entspannt, bemerkte er im Augenwinkel, wie ein grobschlächtiger Ochse versuchte, einem Gast ans Schwert zu packen.


    Jetzt gibt es wohl noch Unterhaltung...


    Vorsichtshalber griff er nach seinem Stab und beobachtete, ohne sich zu rühren, wie die Dinge sich entwickelten.

  • Lorn


    Lorn genießt weiter seinen Wein und läßt den Blick schweifen, als dieser an einigen Gästen am Tresen hängen bleibt. Der Gnom versucht Ärger stets aus dem Weg zu gehen. Aber er ist auch neugierig. Und er liebt Geschichten, besonders Heldengeschichten. Dort scheint sich eine anzubahnen. Großes Theater womöglich: ein Mann verlangte nach dem Schwert eines anderen.

    Lorn konnte nicht anders. Mit einem Schluck leert er seinen Becher, wirft seinen Rucksack über die Schulter und geht zum Tresen, während er die Szene nicht aus den Augen läßt.

    "Ich brauche noch etwas Wein" spricht er zu sich, und laut zur Wirtin als er due Theke erreicht. Er streckt seine Hand mit dem Becher aus, und beobachtet unverhohlen die beiden Männer...

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • "Das klingt wie ein Name, der Ärger für Euch bedeutet?", Chandara nahm sich zusammen, um den Mann nicht zu belächeln. Etwas ungeduldig spielten ihre Finger mit ihrem Becher. Die vom Henna schwarz gefärbten, vordersten Fingerglieder nahmen dabei einen Tropfen auf, den sie beiläufig an die Lippen führte. Die junge Priesterin drehte leicht den Kopf zu dem Mann neben ihr, jedoch nicht so weit, dass er ihr direkt ins Gesicht sehen konnte.

    "Sprecht", ein sanfter Befehl, aus der Autorität entsprungen und beinahe mit einem freundlichen Wort zu verwechseln

  • Rathol


    Während sich das ganze in eine interessante Richtung entwickelt, zündet er sein aus einer Wurzel geschitztes Pfeifchen an. Es ähnelt einer Dame, die sich auf einer Senfte räkelt. Diesmal fiel die Wahl auf die neuen Rauchkräuter, welche er letzte Woche von einem kleinen Kräuterstand auf einem Markt erstanden hatte.


    Sie waren jeden Taler wert! Ein wohltuender Geschmack legte sich wie ein Belag auf seine Zunge, und er hüllte seinen Kopf in Rauchschwaden.

  • Der Mann, der versucht nach Azuls Schwert zu greifen, hält kurz in der Bewegung inne, als er unerwartet von dem Elfen weggestoßen wird. Er schaut den Elfen an: „Ach jetzt stellt euch nicht so an. Ich will doch nur das Schwert angucken. Ist ja nicht so als würde ich euch bestehlen.“ Während er das lallt, bewegt sich der Mann wieder nach vorne auf das Schwert zu. „Ich will doch nur das Schwert ansehen.“ Er versucht das Schwert anzuheben. Das Schwert bleibt einfach liegen, als er scheinbar nicht fest genug zupackt. Etwas verdutzt versucht er es ein zweites Mal, packt die Waffe ein zweites Mal, jetzt fester, und versucht sie anzuheben.

    Der Mann neben Chandara macht keine Anstalten sich gegen die Aufforderung zu wehren. Etwas gepresst bringt er ein: „Wir verstehen uns nicht allzu gut… Wenn ihr mich fragt, ist er ein eingebildeter Schnösel,“ hervor. Der Mann stützt sich immer noch auf seine Ellbogen und starrt seinen Teller an. „Er ist einer der Ärzte, die am Königshof ausgebildet wurden. Hat aber scheinbar irgendwas verbrochen, weshalb er jetzt in diesem Rattenloch dienen muss. Ist aber der beste Arzt, den wir hier bisher hatten, das muss ich zugeben. Wenn ihr ein Gebrechen habt, geht zu ihm. Zumindest, wenn es schlimm genug ist, um danach drei Wochen sein selbstgefälliges Grinsen zu ertragen.“


    Hinter die Theke kommt Bewegung, als auch die Wirtin bemerkt, dass sich gleich eine handfeste Prügelei entwickelt. Sie öffnet eine Schublade, holt ein weißes Stück Metall heraus, das mit sonderbaren Runen verziert ist und sich bei näherer Betrachtung als Wurfmesser herausstellt. Sie wiegt die Waffe kurz in der Hand, rammt sie dann in die Theke und holt dann noch zwei gleiche Messer hervor, die sie ebenfalls im Holz der Theke versenkt. Sie wendet sich an einen alten greisen Mann, der in Zeitlupe seinen Krug anhebt, um zu trinken. „Gerald was ist euer Tipp? Wie viele Messer brauche ich heute?“ „Naja vielleicht solltet ihr wenigstens versuchen die Tunichtgute auch zu treffen. In meiner Zeit war das die beste Möglichkeit die loszuwerden. Sehr effektiv und nachhaltig. Aber ihr kennt mich. Der übliche Einsatz. Ein Messer, wenn ihr richtig trefft.“ Mit einer Schnelligkeit, die ihm nicht zuzutrauen war, liegen vor dem Mann zwei Silbermünzen. Auch zwei Andere gesellen sich zu dem, was offensichtlich eine Wette war.


    „Das da wird eskalieren, da kannst du so viele Messer werfen, wie du willst alte Freundin,“ antwort der Mann, der als letztes durch die Tür gekommen war und der plötzlich an der Theke steht. Das ordentlich rasierte Gesicht, lässt den Mann noch jünger wirken, als er wohl ist. Die langen blonden Haare sind penibel mit einer Schnur zusammengebunden. Er trägt Stiefel, die mit aufgesetzten Metallplatten verstärkt sind und ihm unter die Knie reichen. Darüber trägt er eine eng anliegende schwarze Hose. Als Oberteil trägt er eine Lederrüstung, die mit größeren Metallplatten verstärkt ist und einen hohen geschlossenen Kragen besitzt. Die linke Schulter wird verdeckt von einem Umhang, der sich einmal um den linken Oberkörper legt und dann hinten auf den Boden reicht. ,,Reicht mir doch lieber einen guten Kaktuswein und wir schauen uns das Spektakel an." Mit diesen Worten setzt sich der Mann auf einen freien Stuhl an der Theke.

  • Chandaras Mundwinkel zuckten kurz, angesichts dieser Worte. Den Tumult bei der Theke und den anderen Gästen bekam sie nur am Rande mit. Das würde noch früh genug ihre Aufmerksamkeit fordern.


    Ein Heiler also. Den sollte sie vielleicht einmal genauer in Augenschein nehmen. Nicht um ihn zu konsultieren, doch hier draußen hatte dieser Mann gewiss ein sehr vielschichtiges Klientel. Vielleicht auch Grabräuber oder Schmuggler, die vor einiger Zeit zu Geld gekommen waren. Auch wenn sich dies vielleicht als eine weitere Prüfung Naeroths erweisen sollte, es wäre vielleicht lohnenswert, diesem Pfad zu folgen.


    "Es scheint, Ihr sprecht aus Erfahrung", sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Die Worte, die sie nun wählte durften ruhig langsam und zäh in das Gehör und mit ein wenig Glück auch in den Geist des Mannes hinein kriechen.

    "Das ist jedoch nichts, wofür Ihr Eure Stimme und Euer Haupt senken solltet. Ich bin mir sicher, solche oder ähnliche Gefühle tragen hier einige mit sich herum. Besonders nicht im Hinblick auf die Selbstgefälligkeit dieses Heilers. Sie zu unterdrücken mag ein naheliegender Impuls sein. Doch der starke Geist lebt mit den Schatten in sich."

    Wieder machte sie eine kurze Pause, um dann wie beiläufig zu fragen,

    "Und offenbar hat dieser Fabre einen guten Draht zur Wirtin?"

  • Als man wieder nach seinem Schwert greifen will und es diesmal auch versucht anzuheben ziehen sich Azuls Augenbrauen wütend zusammen. Mit einer flinken Bewegung packt er das Messer und rammt es ihm in den Arm

    Anschließend greift er nach dem Schwertgriff und in einer schwingenden Bewegung, ohne auf die anderen Gäste im Haus zu achten, richtet er es gegen den Hals des Mannes.

    "Unwürdiger, noch letzte Worte, bevor ich dein Blut meinem Gott opfer?"

  • Lorn


    Mit großen Augen starrt der Gnom den weißhaarigen Mann an, der wohl so was wie ein Priester ist. Er scheint ein großer Schwertkämpfer zu sein. Eine großartige Geschichte denkt Lorn bei sich...

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Rathol


    Selbstgefällig Pfeife rauchend wendet er sich dem Geschehen zu.


    "Meint ihr nicht, das er seine Lektion gelernt hat, Herr?" ruft Rathol durch das durcheinander dem Mann mit dem Schwert zu.

    "Ich glaube ja, euer Gott würde keinen Gefallen an einem so wert- und wehrlosen Opfer haben wie diesem."