[Aborea] Nicht ohne meine Schwester & die Reise nach Padova Spielthread

  • "Wir treffen uns bei den Wachen?" Fragt Jorand, der immer noch in der knieenden Haltung sich befand und dabei den Kopf zu Djadi nach oben drehte.


    Rückblick: Seit einigen Tagen schon ist Jorand auf der Suche. Auf der Suche nach einem Zeichen. Der Winter dauerte zu lange. Ungewöhnlich lange. Er brauchte nun Zuversicht und nach dieser suchte der kleine Hügler. Bisher vergebens. Dabei befolgte er steht's das gelernte seines Mentors. "Sei eins mit deinem Geist. Sei eins mit der Natur. Spüre den festen Boden unter dir, wie der Baum den Boden spürt. Höre was der Wind dir zuflüstert, spüre wie das Blut in deinen Adern fließt und lass los."

    Doch jedesmal nichts außer Erschöpfung und absolute Stille. Er berührte die kleine Hasenpfote, die an einem Lederband um seinem Hals hing und so verborgen war, dass sie niemand war nahm.

    Nochmal.

    Nichts.

    "Ihr Geister der Umgebung gebt mir ein Zeichen " flüsterte Jorand eines Nachts als alle schliefen.

    Nichts.

    Jetzt, wo man bei den Bolgers war und sich alle auf die Segnung des Hauses konzentrierten und er sich sicher war, nicht beobachtet zu werden, strich sich Jorand über die Augen. Hätte es Zeugen gegeben, so hätten sie ein kurzes aufleuchten der Augen wahrnehmen können. Und da war es endlich wonach er suchte. Das Gefühl auf das der kleine Hügler so lange gewartet hatte. Es kribbelte erst in den Händen und setzte sich sanft über den Rücken fort. Dort am Gartenzaun sah er es in einer Farbe die kein humanistisches Wesen hätte sehen können. Er sah es ganz deutlich. Es war das Schneeglöcken, nach dem er gesucht hatte. Der Vorbote des Frühlings und das Ende des harten und langen Winters.


    Gut gelaunt und voller Vorfreude marschierte Jorand (in Begleitung mit Filja?) Zum Bäcker um für sich und den Wachen eine Freude zu machen.

  • Der Mann sitzt auf der Bank hinter Thomasos Handelshaus, mit geschlossenen Augen. Der Mittvierziger, eher zur Fülle neigende, genießt die warmen Strahlen der Frühlingssonne auf seinem Gesicht.

    Dieser Winter hatte ihn mehr gekostet als geplant, und das obwohl es seine letzte Reise werden sollte. Mengenheimer Feine Tuche sein Geschäft daheim, leiteten mittlerweile seine beiden Söhne. Und er wollte noch einmal einen Handelszug nach Padova führen um alte Freunde zu besuchen. Außerdem musste jemand die beiden Mädchen zu ihrem Onkel in die schöne Stadt am Meer bringen. Aylessa, mit ihren siebzehn Jahren eine schöne junge Frau, und ihre elfjährige Schwester Eryana, hatten im letzten Jahr ihre Eltern bei einem schrecklichen Brand verloren. Ihre Eltern Färber und Pflanzenkundige waren Geschäftspartner seines Handelshauses. Also fühlte er sich verantwortlich.

    Sein jüngster Sohn Adalbert hatte sich zwar in Aylessa verguckt. Doch sie wollte ihn nicht. Es gab einen hässlichen Streit, den Konrad beendete in dem er diese Reise plante. Leider kam er viel zu spät los. Es war nicht einfach gute Wagenlenker zu finden, die auch noch mit einer Armbrust umgehen konnten und bereit waren auf diese lange Fahrt zu gehen.

    Schließlich verließ er Mengenheim im Spätherbst mit vier Wagen. Der Geruch von Schnee lag auch bei ihrer Abreise schon in der Luft. Sie schafften es gerade noch bis Leet, als die Welt unter den weißen Flocken versank, von einer Stunde auf die andere.

    Sein Freund Thomaso hatte sie alle aufgenommen, vier Wagenlenker, die beiden Mädchen und ihn, den die Jahre auf der Straße in seinen Knochen spürenden Konrad. Auch für die Wagen und die kostbaren Stoffe hatte sich ein Platz gefunden. Natürlich hatte sich Thomaso dafür bezahlen lassen, Konrad hatte auch nichts anderes erwartet. Aber die Länge des Winters und das Fieber kosteten ihn einen ganzen Wagen samt Ladung.

    Doch Geld war ihm noch nie wichtig gewesen. Er war froh, das beide Mädchen das Fieber so gut überstanden hatten. Um die kleine Eryana stand es lange Zeit nicht gut. Aeonra hatten schon beide Hände nach ihr ausgestreckt, um sie ins Reich der Toten zu holen. Doch dieser junge Leceia Priester hatte sie gerettet. Eine Woge der Dankbarkeit durchströmte ihn und er dämmerte dahin…

    Eine fröhliche Kinderstimme verhinderte, das er sich einem Nickerchen auf der Bank überließ.

    „Bringst du mir von Auros eingelegten Kirschen mit?“ bat Eryana und berührte ihn sanft an der Schulter. Als er in ihrer großen flehenden Augen sah, nickte er und stand auf.

    „Aber nun ab ins Haus“. Als das Mädchen freudig verschwunden war, ging er in Richtung Schmiede. Wigbert sollte noch einmal die Achsen der Wagen überprüfen. Denn in zwei, drei Tagen wollte er weiterfahren nach Padova...

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Während die anderen schon mal den Weg zum Bäcker einschlagen nimmt sich Djadi ein wenig Zeit für die Einwohner Leets.

    Jeden den er hier kennengelernt hat, wenn auch nur flüchtig, war sehr offen und freundlich zu ihm gewesen. Das wollte er ihnen zurückgeben.

    Vielleicht sollte er Vorschlagen eine Messe der Heilung im Namen Leceia's abzuhalten, um dem Volk die Göttin neben Estheon näher zu bringen?

    Damit könnte er Spenden sammeln, für die Menschen, denen der harte Winter mehr abverlangt hat als sie tragen können.

    Allerdings sollte es dazu noch etwas wärmer werden, denn der junge Priester hat nichts mit der Kirche am Hut und seine Messe würde unter freiem Himmel stattfinden. Wie auch Zuhause.


    Nachdem er sich bei ein paar wenigen Dörflern nach deren Gesundheit erkundigt hat, fragt er noch ein Mal nach dem direkten Wege zu Bäcker Renato.

    Als er dort ankommt sieht er wie der gute Jorand bereits einen Haufen diverser Süßigkeiten auf den Armen stapelt. Djadi schmunzelt und geht zu seinem Freund.

    Jetzt gelüstet es ihm ebenfalls auf ein in Honig ertränktes Gebäck. Nur schade, dass es in diesem Land nie so süß schmeckt wie in Oriont.

  • Jorand, der recht schnell beim Bäcker die leckeren Kuchen, die Auswahl, zu Jorands Entäuschung war nicht groß. Es gab einfachen Steusselkuchen und die heißgeliebten Honigkuchen. Er ließ sich alles einpacken und bezahlte. Jedoch ein kleines Stück vom Honigkuchen brach er sich ab um ihn mit geschlossenen Augen zu probieren. Hmm, der Kuchen war köstlich, nicht so gut wie daheim, aber dennoch äußerst lecker. Von weitem sah schon Djadi auf ihn zukommen. Er wollte ihm zu winken um auf sich aufmerksam zu machen, was völlig unnötig war, doch der Kuchen auf seinem Arm gegann zu schwanken und so änderte Jorand seine Strategie, hielt den Kuchen lieber in beiden Händen fest und rief Djadi zu:" Ah, da bist du ja schon, hatte später mit dir gerechnet. Wir müssten uns ein wenig beeilen um den Kuchen und das Essen bei den Wachen abzugeben um dann noch rechtzeitig bei Walburga zum Nachmittagstee zu sein."

    " Filja, kannst du hier den Kuchen tragen?"

    Kurz danach ging es an das Westtor und es dauerte garnicht lange bis sie einer der Wachen sahen. Diesen Wächter kannte Jorand schon aus dem Brandkessel. Ab und zu trank er ein Bier oder ein Met und ging dann aber recht schnell wieder. Dieser Wächter hörte auf den Namen Norbert Reinhard zu Hardenstein. Anfangs war Jorand verwirrt ob dieser Mensch nun Norbert oder Reinhardt heißen solle, bis ihn irgendwann klar wurde, dass Reinhard der Nachnahme zu sein schien.

    "Heda Wächter" rief Jorand. "Wir haben für euch Gutes Essen von den Bolgers und leckeren Kuchen vom Bäcker Renato mitgebracht."

    Jorand nahm beides von Filja und hielt es dem großgewachsenen Mann (für Jorand sind alle Menschen großgewachsen) entgegen.

    "Alles ruhig bei euch?"

  • "Ihr beide steht einfach schon zu lange hier" entgegnet Djadi auf das Rufen von Jorand.

    Auch er lässt seinen Blick über die Backwaren schweifen. 'Sieht alles etwas trocken aus...' denkt er etwas ernüchternd.

    Ist nun mal der Geschmack der Einheimischen, was soll's. Der liebe Bäcker hat sich sicherlich viel Mühe gegeben und Djadi würde sich nicht beklagen.

    'Was würde ich nur für Honig-Dattel- Mandelgebäck mit Pistazien und tiefschwarzem Mokka geben?' träumt er vor sich hin. Dann wählt er für sich ein Stück des Honigkuchen aus. Da er sieht das Jorand bereits für die Wachen und Walburga eingekauft hat.


    "Es würde mich sehr interessieren was du zu den Speisen und Getränken meiner Heimat sagen würdest, Jorand. Du scheinst ein Genießer zu sein was Essen angeht. Ich muss mich an die Kost hier noch gewöhnen. Schmeckt alles ein wenig... fad."

    "Liegt wohl an mir. Meine Mutter sagte immer das ich zu wählerisch beim Essen bin. Aber es schmeckt eben auch nur bei Mama daheim." Er zuckt mit den Schultern und gibt dem fleißigen Bäcker das Geld. Dann bindet er das Päckchen mit dem Kuchenstück oben an seinem Stab fest und lässt es, wie einen Reisebeutel, über seine Schulter baumeln.

    So folgt er Halbling und Zwergin an die Stadttore.


    Den großgewachsenen und muskelbepackten Wachmann hatte Djadi den ganzen Winter über öfters gesehen. Dennoch hatte er Probleme sich dessen Namen richtig zu merken - Er hatte so einen harten Klang. Auch jetzt wo sie diesem gegenüber standen versuchte er sich die Silben wieder einfallen zu lassen. Erfolglos. Schließlich entgegnete Djadi einfach mit einem Kopfnicken "Sir....."

  • Norbert befingerte grade die Pfeile in seinem Köcher um sich zu vergewissern, daß die Federn alle noch gut verklebt waren, als er von einer heiteren Stimme angerufen wurde. Die kleine Gruppe die sich ihm näherte war so ziemlich das letzte was er erwartet hatte, und nicht nur weil die drei so unterschiedlich aussahen.


    "Ummm ... ahhh... VIelen Dank." Die Überraschung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. "Das ist sehr freundlich von euch. Habt vielen Dank."


    Er roch kurz an dem Hasenragout und Norbert's Dankbarkeit steigerte sich innerlich über die eben noch ausgesprochene Floskel. Allerdings hatte er weder Löffel noch Gabel zur Hand. Das gute Essen der Bolgers würde wohl noch etwas warten müssen. Er ließ noch einmal den Blick über die Umgebung von Leet schweifen, bevor er sich statt dem Fleisch dem Kuchen zuwandte.


    "Ja, alles ruhig hier." Er brach einen Bissen vom Kuchen, kaute genüßlich, gab einen wohligen Seufzer von sich. "Wirklich gut," sagte er mit offensichtlichem Wohlgefallen. Der Gedanke den Streusselkuchen über seine ganze Schicht einzuteilen fiel schwer, aber man durte sich nicht zu sehr vollstopfen. Besser seine Vorräte strategisch gut einzuteilen.


    "Wie steht es denn bei euch? Wenn ihr euch die Zeit nehmen könnt Kuchen zu besorgen und hier vorbeizuschauen nehm ich an das Fieber ist jetzt wirklich ausgestanden?"

  • Während der Mann sich über die Gaben freut stubst Djadi Jorand unauffällig mit der Unterseite seines Stabs an und flüstert ohne den Blick abzuwenden "Wie war der Name des Herren?"


    Dann setzt er eine heitere Miene auf und berichtet dem Wachmann von der erfolgreichen Genesung aller Dörfler.

    "Es scheint überstanden.

    Das sind Gaben der dankbaren Leeter, die sich durch Eure Anwesenheit sicher und beschützt gefühlt haben. Dafür möchte ich mich ebenfalls bedanken. Das Ihr hier geblieben seid hat den Menschen neuen Mut geschenkt. In den Augen der Götter hat jeder von uns einen großen Teil dazu beigetragen, die Menschen hier aus der Dunkelheit, zurück ins Licht zu führen."

    Sagt er mit völliger Überzeugung.

    Darauf folgt ein Stoßgebet auf Daman, der Sprache Oriont's und er schickt es Richtung Himmel.

  • Den Mund zur Seite verschoben flüstert Jorand laut "Norbert heißt der Mann, Noorbeert"

    Zu Norbert gewandt "Braucht ihr sonst noch etwas? Es scheint nun so, dass der Frühling langsam einzieht und den Winter ablöst."

    Zu Djadi wieder zugewandt "Lass uns nun gehen, sonst verpassen wir den Nachmittagstee noch und das wäre wirklich schade."

  • Die Frage, die der junge Leceia Priester so unauffällig wie möglich stellen wollte, fliegt nach einem in die länge gezogenen "Noorbeert" aus dem Mund des Halblings auf.

    Ertappt zieht er scharf die Luft ein und hält sich die freie Hand vor das Gesicht. Dann atmet er langsam und sehr lange zwischen geschürzten Lippen aus.


    "Weiß ich doch!" entgegnet er dem Halbling scharf. Doch als ihre Blicke sich treffen schaut er zur Seite und schmunzelt still in sich hinein.

    In Djadi`s Kopf formt sich derweil ein kleiner, aber harmloser Gedanke, wie er seinem Freund diese Stümperhaftigkeit heimzahlen kann.


    Er sieht Norbert an. "Sir..Noorbeert" - So einen seltsamen Namen hat er nie zuvor gehört und betont ihn so wie von Jorand ausgesprochen -

    "Dieser Gütige, wundervolle Geselle hier ist ein lieber Freund von mir. Er lädt ein, heute Abend im Brandkessel jedem seiner Gäste einen schmackhaften Trunk zu spendieren. Sicherlich seid auch Ihr dazu herzlichst eingeladen. Auch die Borgers werden da sein."

  • Der Unterhaltung der beiden Heiler zu folgen amüsierte Norbert so sehr, daß er sich versehentlich verschluckte und erst mal einen Moment kräftig husten mußte. Dabei hob er die Hand um zu signalisieren, daß man sich nicht Sorgen mußte und alles in Ordnung war. Nachdem er sich wieder gefangen hatte stellte sich ein breites Grinsen auf seinem sonst so stoischen Gesicht ein.


    "Da würde ich nicht Nein sagen. Ich komm gerne nach dem Abendessen vorbei. Da kann ich dann ja gleich den Topf wieder zurück geben." Er deutete auf den Behälter mit dem Hasenpfeffer. Mit einem verschmitzt Lächeln fügte er hinzu: "Und vielleicht geht euch nach ein oder zwei Krügen mein Name leichter über die Zunge. Das müssen wir noch etwas üben."

  • Die Anmerkung das Djadi den Namen des Mannes wohl falsch ausgebrochen hat lässt seine Mundwinkel nach unten fallen. Er schaut von oben auf Jorand herab.

    "Dann ist es beschlossen. Wir freuen uns auf Eure Anwesenheit im Brandkessel nach Sonnenuntergang" während er spricht hält er weiterhin den Blick auf Jorand gerichtet.

    "Wir werden uns nun zurückziehen, in das gemütliche Häuschen von Lady Walburga, wo bereits die Teezeremonie auf uns wartet. Ohnehin muss ich mit der lieben Dame sprechen. Sie kann mir sicher sagen wen ich hier ansprechen muss um eine Messe abhalten zu dürfen und wo ein geeigneter Platz dazu wäre. Ich hoffe uns erwartet kein Wolkenbruch."

    Er schaut in den Himmel und schultert seinen Stab. Das Päckchen mit dem Kuchen, welches daran befestigt ist, baumelt dabei leicht hin und her.

  • Filja war den ganzen Weg vom Bäcker bis zum Stadttor etwas abwesend. Sie träumte schon wieder vom der Natur und dem Reisen. Ich brauche noch etwas Kräuter, Salben, Pfeile, muss noch meinen Bogen nachspannen, mmmhhh in welche Richtung werde ich ich weiterziehen? Cassnyweed? Von Norden bin ich gekommen....oder doch lieber nach Padoga? Viele Händler reisen dorthin, muss also eine Tolle Stadt sein....


    Sie wurde aus ihren Träumen gerissen als jemand das Essen und den Kuchen aus den Händen nahm. "Oh" sagte sie ganz verlegen, da man ihr ansah das sie gerade in Gedanken war. Sie sah ihn an und versuchte nicht zu grinsen.


    Wie, Norbert heißt er? Dachte irgendwas mit Reinhold oder Reinhard....mh, mit Namen hab ichs ja nicht so.

    Sie hört weiter die Gespräche an und freut sich als sie den Namen Brandkessel hört.

  • Was fällt diesem Menschling ein, einfach irgendwelche Leute auf meine Kosten einzuladen? Dachte sich Jorand. Aber ja, der Frühlingsbeginn muss gefeiert werden . Dachte er weiter.

    Ein leichter Hunger setzte ein, ja es war nun allerhöchste Zeit zum Nachmittagstee. Wie gut, dass sein Magen stets pünktlich war, so wußte Jorand welche Zeit gerade war. Er nahm die Kuchen an sich und ging zielsicher zum Haus der alten Kräuterfrau, bedacht darauf, dass Djadi mitkommt ohne sich dabei zu verlaufen. An dem Haus angekommen roch es schon nach würzigen Kräutertee. Walburga war eine wirklich gute Seele.

    Das Haus war gemütlich warm und Jorand, der als letztes ins Haus ging und hinter sich die Holztüre schloss, rieb sich die kälte von den Händen. Ach die Wärme tat gut.

    "Schau her Walburga, wir haben Kuchen mitgebracht". Jorand breitete ein Tuch aus in dem der Kuchen eingewickelt war. Währenddessen goss Walburga jedem Tee ein. Nach dem Nachmittagstee verabschiedete sich Jorand von Djadi und Walburga und ging in seine Unterkunft im Brandkessel.

  • Nachdem Djadi Jorand zur Tür begleitet hat hilft er der guten Walburga bei der Hausarbeit. Schweigend ist er dabei in deine Gedanken vertieft.

    Ein Bild welches die ältere Dame häufig beobachtet hat seitdem der Leceia Priester bei ihr untergekommen ist.

    Es fühlt sich nicht an wie Dessinteresse oder Langeweile, vielmehr hat sie das Gefühl, dass der Junge die Ruhe und Behaglichkeit dieses Hauses genießt. Und das strahlt er auch aus, wohin er nur geht. Nur scheint er manches Mal ganz weit weg zu sein.

    Als sie nebeneinander stehend das Geschirr abspülen und trocken hat es beinahe etwas Familiäres.

    Aus ihren Augenwinkeln bemerkt die Kräuterfrau das ihr Schützling die Arbeit niedergelegt hat und sie schaut zu ihm hoch.

    Da bricht Djadi sein Schweigen "Weißt du liebe Walburga, manchmal vermisse ich meine Familie sehr. Ich weiß nicht ein Mal wie es ihnen gerade geht. Ich bete jeden Abend für sie und für die Genesung meiner kleinen Schwester."

    Er atmet tief ein um die Gedanken an sie für den Moment fortzugrängen. Djadi wurde nicht ohne Grund von der allwissenden Leceia hier her geschickt, dessen ist er sich sicher. Er musste nur noch herausfinden zu welchem Zweck.

    Sein Gesicht wirkt etwas heiterer als zuvor und er erzählt der alten Frau von seinem Plan. "Wohlmöglich finde ich hier ein Heilmittel für Amaya... oder Freunde die mir zur Seite stehen und mir helfen werden, wenn ich es benötige. Dieses Land bietet viele Möglichkeiten von denen ich im Sandmeer nicht mal träumen konnte.

    Meinst du Leet würde eine Heilmesse durch einen Leceia Priester tolerieren? Oder würden sie einen Scheiterhaufen herrichten und mich wie eine Hexe verbrennen?"

    Bei dem letzten Satz muss er lachen und räuspert sich anschließend. "Ich hoffe wohl nicht!" Er hebt eine Augenbraue "Oder?"


    Fleißig beginnt er wieder damit die Teller zu wischen, dieses Mal mit einem Lächeln im Gesicht.

  • "Auch uns ist die weise, dem Leben zugewante Leceia keinte Unbekannte" antwortet Walburga auf Djadis Frage. "Zusammen mit Neome und Mycael ist sie Teil unseres täglichen Lebens."

    Sie hängt einen Augenblick ihren eigenen Gedanken nach bevor sie weiter spricht.

    "Ich denke eine Messe zu Ehren Leceias ist eine gute Idee. Denn selten verirrt sich ein Priester hierher. Der Baum des Lichts ist ein guter Ort unsere Götter zu ehren."

    Etwas später ergänzt sie noch.

    "Mach dir keine Sorgen. Die Menschen hier mögen dich. Du hast ihnen in ihrer Not geholfen. Das vergessen dir die Leeter nicht."

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Djadi freut sich über die lieben Worte.

    "Dann werde ich wohl ein paar Vorkehrungen treffen müssen. Heute Abend hat Jorand zu einem Trunk im Brandkessel eingeladen um das Frühlingserwachen zu feiern. Das wäre eine gute Gelegenheit um den Leetern von der Zeremonie zu erzählen und vielleicht finden sich genug zusammen um Leceias Segen zu erbitten."

    "Vorher werde ich jedoch bei Aaros vorbeischauen. Ich möchte nicht mit leeren Händen vor Jorand stehen, auch wenn er einlädt. Für uns bringe ich einen Sack Kartoffeln und Zwiebeln mit. Dies müssen deine durchlebten Knochen nun wirklich nicht mehr tragen.

    "Er wirft sich seinen dunklen Umhang über und nimmt seinen Stab in die Hand. "Jetzt ruh dich aus und leg deine Beine hoch. Ich werde bald zurück sein."


    Draußen beginnt es bereits früh dunkel zu werden. Er möchte schnell Aaros Krämerstübchen erreichen bevor dieser frühzeitig in den Feierabend geht.

    Der Leceia Priester kauft die Kartoffeln und Zwiebeln, dazu ein Säckchen Salz, welches als Geschenk dienen soll und stöbert ein wenig in der Ware die bereits den ganzen Winter hier lagert. Djadi weiß, dass der berühmte dickflüssige Wein aus seiner Heimat auch in andere Länder exportiert wird. Vielleicht hat er ja Glück und Leceia bedankt sich für seine guten Taten?

    Er fragt beim Krämer nach. "Guter Mann sagt, habt ihr zufällig eine alte Flasche Vushkabar unter euren Waren?"

  • Aaros hatte tatsächlich gerade zusperren wollen, als der Priester seinen Laden betrat. Der Krämer wußte, was der Mann für die Menschen seiner Heimat getan hatte während des langen kalten Winters.

    Er lächelt Djadi freundlich an, während er ein halbes Kilo Kartoffeln und ebenso viele Zwiebeln abwiegt und in kleine Säcke steckt. Er stellt beides vor den Priester auf den Tresen. Dazu noch ein kleines Säckchen Salz. Viel davon habe ich nicht mehr ging es ihm durch den Kopf, als er das Salz neben die anderen Waren stellte.

    Aaros begann schon im Kopf den Preis auszurechnen, als der Priester ihn nach dem Wein fragt.

    "Vushkabar, das ist ein sehr guter, aber hier auch sehr seltener Wein. Nur unser Lehnsherr kauft ihn ab und an. Eine Flasche ist teuer. Aber ja ich habe noche eine Halbliterflasche. Doch allein der Wein wird euch einen Goldfalken kosten. Für das Salz berechne ich euch einen Trionthaler. Für die Kartoffeln fünf Kupferlinge."

    Der Krämer schaut Djadi erwartungsvoll an...

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  • Djadi kann seinen Augen nicht trauen als der Krämer eine verstaubte Flasche mit den altbekannten Schriftzügen auf den Thesen stellt. Ein großes Grinsen macht sich auf seinem Gesicht breit. Schon stellt er sich vor wie seine neuen Freunde reagieren würden wenn der gute Tropfen ihren Gaumen kitzelt.

    Dann spricht der Mann von Goldfalken und Djadi muss nicht ein Mal nachsehen, er weiß das er so viel Geld nicht besitzt.

    Einen kurzen Moment sieht er einfach nur die Flasche an, weil es ihn erfreut sie hier zu wissen. Dann spricht er "Guter Mann würdet ihr mir den großen Dienst erweisen und diese schöne Flasche für mich aufheben? Ich werde sie mit Freunden teilen, die geholfen haben Leet zu retten. Euer Lehnsherr wird dafür Verständnis haben. Aber ich möchte nicht in deiner Schuld stehen guter Aaros. Ich kehre zurück wenn ich dich dafür entlohnen kann. Solange behalte den Wein bei dir und passe gut darauf auf."

    Ohne den Krämer dabei zu berühren formt Djadi mit dem Zeigefinger einen Sichelmond in Höhe von dessen Stirn.

    Er lächelt sanft und flüstert mit ruhiger Stimme "Leceia ist bei Euch".

    Der Priester bezahlt den Mann und packt das erworbene zusammen. Das Salzsäckchen bindet er behutsam am oberen Ende seine Stabs an und schultert diesen wieder. Die Gemüsebeutel trägt er in der freien Hand.

    Zum Abschied verbeugt er sich kurz und schiebt sich anschließend durch die Tür hinaus in die Kälte. Etwas zügiger nimmt er den Weg nach Hause. 'Nennt er es schon so? Zuhause. Warum eigentlich nicht? Man ist überall zuhause wo man erwünscht ist. Und Walburga hat viel dafür getan, dass Djadi sich sehr wohl gefühlt hat. Es ist ein Zuhause aber keine Heimat.'


    Nun sollte er sich beeilen um Jorand und die anderen nicht warten zu lassen.

  • Ein wenig später an diesem Tag klopft es an Walburgas Tür. Aylessa und ihre jüngere Schwester Eryana, die Mündel des Händlers Konrad, treten ein.

    Die Ältere schiebt Eryana ein wenig vor, dem Leceia Priester entgegen. Das junge Mädchen, noch immer blass und hager vom Fieber gezeichnet, lächelt Djadi an. In ihren Händen hält sie eine Flasche Vushkabar.

    "Bitte nehmt" bringt sie ein paar Worte über ihre Lippen.

    "Als kleinen Dank für eure große Hilfe" mischt sich Aylessa ein.

    "Konrad sagt, das ist ein Wein eurer Heimat. Er möge euch gut tun hier in der Fremde."

    Eryana nickt zu den Worten ihrer großen Schwester.

    "Und wir möchten uns verabschieden. Wir reisen morgen früh weiter" kommt es über ihre Lippen.

    Dann hält sich das kleine Mädchen nicht mehr zurück, läuft zu Djadi und umarmt den Priester mit aller Kraft und großer Innigkeit.

    "Danke, danke" flüstert sie.

    "Vielleicht sehen wir uns einmal wieder".

    Eryana löst sich aus der Umarmung, wischt mit dem Ärmel über ihre Augen und die laufende Nase.

    Dann verlassen die beiden Schwestern Hand in Hand Walburgas Haus...

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  • Nachdem die Mädchen gegangen sind steht Djadi, die Flasche in seiner Hand betrachtend, noch eine Weile da.

    Walburga muss ihn daran erinnern, dass er eigentlich dabei war sich fertig zu machen und auf einen Trunk in den Brandkessel zu gehen.

    Er stellt den Vushkabar ab und eilt in den Waschraum, kippt sich ein paar Hände voll frischem Wasser ins Gesicht und zieht sich um. Ein weißes Leinenhemd und eine dunkle Hose. Behutsam wickelt er die Weinflasche in ein Tuch ein. Dann wirft er sich den Umhang um und nimmt den Stab an dem wieder das Salzbeutelchen hängt. Freudig verabschiedet er Walburga mit einem Kuss auf die Wange "Warte nicht auf mich. Es wird spät werden aber ich finde schon den Weg zum Haus."

    Bei diesem Satz ermahnt sie ihn zugleich nochmal, den direkten Weg zum Gasthaus zu nehmen.


    Nach wenigen Minuten und zwei Abbiegungen zu viel kommt Djadi am Brandkessel an. Er geht hinein und hält nach Jorand, Filja, den Borgers und Sir Norbert Ausschau.