[Aborea] Nicht ohne meine Schwester & die Reise nach Padova Spielthread

  • Norbert nickt dem Händler zu. "Gut." Konrad hatte vorher so energisch darauf bestanden keine Verzögerung zu wollen, daß Norbert seine Frage nach einem kleinen Aufschub wohl eher an den Emotionen des Händlers ausgerichtet hatte als an seinen vorherigen Worten, wie ihm jetzt klar wurde.


    Während Filja von ihrer Familie und Plünderern erzählte versteinerten sich die Gesichtszüge des Kriegers für einen Moment, bevor sich ein grimmiger Ausdruck auf seinem Gesicht einstellte. Er nahmen einen tiefen Schluck aus seinem Bierkrug der vielleicht seine Mimik ein wenig verbarg. Was seinen Gesichtsausdruck wieder halbwegs normalisierte und den Grimm eingermaßen vertrieb war Djadi's Reaktion. Der Heiler ist eine wirklich gute Seele.


    Er setzte den Krug wieder ab und dabei, in Gedanken noch bei Djadi, fiel sein Blick auf die Weinflasche in der Mitte des Tisches. Langsam fingen Gedanken an sich in seinem Kopf zu formen und umeinander zu kreisen.


    "Sagt, werter Djadi," sprach er langsam und bedächtig, "wird der Vushkabar eigentlich in eurer Heimat angebaut, oder wird er in Oriont auch nur importiert?"

  • Nachdem Norbert seine Frage an ihn richtet betrachtet Djadi die Flasche ebenfalls. Er hat nicht gedacht das, dass dunkelrote Gefäß mit den geschwungenen goldenen Schriftzeichen ihm hier so viel Freude bereiten könnte. Aber der ehrenwerte Konrad hatte Recht gehabt. Es tut ihm gut hier in der fremde.

    Er antwortet Norbert "Oriont ist ebenfalls die Heimat der Trauben, aus denen der Vushkabar gewonnen wird. Wisst Ihr, meine Heimat besteht nicht nur aus einem Meer aus rotem Sand. Kleine Teile im Westen und Südwesten sind mit einer üppigen Natur und heilenden Flüssen gesegnet. Im Herzen ist Oriont sehr lebensspendend und die Menschen feiern ihre Feste stehts mit einigen Flaschen des guten Weins.

    Er hat eine lange Tradition und wird zu jedem besonderen Anlass gereicht. Bei einer Hochzeit, wenn ein Kind geboren wird und an jedem Feiertag.

    Diese tiefe Tradition erlaubt es selbst uns göttlichen Anhängern an den Feiertagen einen einzigen Becher davon zu trinken, um auf das Glück und den Segen des Gebers anzustoßen."

    "Man sagt, derjenige der dir eine Flasche Vuskabar mitbringt, bringt dir das Glück in dein Haus. Und mit wem du ihn dann teilst, teilst du auch dieses Glück."

    Djadi legt den Kopf schief und sieht Norbert freundlich an. Dann grinst er und versucht die steinerne Miene des Kriegers zu durchbrechen.

    'Was dieser schon alles erlebt haben muss kann ich mir wahrscheinlich kaum vorstellen, aber wir sind hier um uns bei der Last zu helfen, die wir tragen müssen.

    Und so wie es Leceia will, werde ich auch einen Teil der Last meiner neuen freunde tragen, damit ihr Leben und Gemüt leichter werden kann.'

  • "Dann danke ich euch nochmals dieses Glück mit mir geteilt zu haben," meinte Norbert bei dem sich bei der Erzählung des Priesters doch wieder ein leises Lächeln einstellte. Das klang alles nach einem sehr interessanten Land und wenn die Leute dort auch nur ein wenig von Djadi's Schlag waren wohl auch ein freundliches Land. Trotzdem blieb sein Blick weiterhin auf die Flasche fixiert und auch sein Tonfall blieb immer noch bedächtig und nachdenklich.


    "Also haben Du und diese Flasche beide ihren Weg von Oriont bis hierher gefunden. Dein Weg hierher lässt sich nicht zurückverfolgen. Aber diese Flasche," er deutete auf besagtes Objekt, "diese Flasche mag durch viele Hände gegangen sein, aber ihr Weg von einem Händler zu anderen..." Er ließ den Satz unvollendet und wandte seinen Blick dem Priester zu während sein Lächeln weiter wurde.

  • Djadi versucht dem Gedankenweg des Mannes zu folgen. 'Wollten sich hier am Tisch alle dafür einsetzen das er seinen Weg nach Hause findet? Die Güte dieser Leute ist unbeschreiblich.'

    Zögerlich antwortet er "..hm.. nur im Gegensatz zu mir wussten die Händler den Weg. Bis vor wenigen Monden wusste ich nicht ein Mal das dieses Dorf hier existiert. Und mein Weg hier her war kein gewöhnlicher. Hat man Euch jemals in ein Portal gestoßen? Die Übelkeit und Orientierungslosigkeit ist überwältigend.

    Von einem auf den anderen Moment ist alles anders, niemand da den du kennst und der deine Sprache versteht. Mein Glück war es, das unser Orden eure Sprache lehrt und der Freund, der mich in dieses Portal stieß, von hier her kam. Wir haben uns auf daman und trionisch unterhalten."

    Er stützt das Kinn auf seiner Hand ab und die Finger seiner anderen Hand spielen mit dem Rand des Wasserbechers.

    "Versteht mich nicht falsch, ich möchte sehr gerne zurück nach Oriont. Ich will meine Mutter und Schwester wiedersehen und auch meine Ordensgefährten. Aber..."

    Djadi blinzelt und beißt sich auf die Unterlippe. "Es gibt dort eine Aufgabe der ich mich stellen muss. Keine schöne Aufgabe, ich bin sehr verunsichert und weiß nicht ob ich das alleine schaffe." Er blickt sich in der Taverne um. "..Das... das ist...hm." Man kann ihm ansehen das Djadi leicht nervös wird und nach Worten sucht.

    Schließlich räuspert er sich, richtet seine Position auf dem Stuhl zurecht und trinkt von seinem Wasser.

    Dann sieht er Norbert entschuldigend an, schüttelt leicht den Kopf und zuckt mit den Schultern in der Hoffnung das sein Gegenüber versteht, das Djadi nicht in dieser Umgebung weiter darüber sprechen möchte.


    Eine Minute des Schweigens seinerseits vergeht bis er weiterspricht "Dennoch suche ich nach dem Weg zurück nach Hause. Auch wenn ich nicht sofort abreisen werde sobald ich ihn gefunden habe, wäre es doch beruhigend zu wissen, das es mir möglich ist wenn ich bereit bin.

    Solange möchte ich alles mitnehmen was dieses Land für mich bereithält. Ich will den Grund erfahren warum Leceia mich genau hier her geführt hat und ich hoffe neue Wege der Heilung zu erlernen. Es gibt noch so viel zu lernen."

  • Es klang als wäre Djadi über seinen weiteren Lebensweg ebenso unsicher wie Norbert es zeitweise war, nur warteten auf den Priester offenbar doch etwas konkretere Dinge als auf Norbert. Was genau das war lies sich nicht einmal erahnen und es schien kein Thema zu sein über das Djadi reden wollte. Das mußte, und wollte, Norbert so akzeptieren. Alles andere wäre der vielleicht möglichen Freundschaft mit dem Heiler nur in den Weg geraten.


    "Ja, eure Händler wissen den Weg, mag sein, aber die Leute an die sie ihre Waren verkaufen müssten sich doch finden lassen wenn man da anfängt wo Meister Konrad den Vushkebar gekauft hat. Dann folgt man der Spur zu dessen Quelle, und so weiter. Irgendwann stößt man dann schon auf jemanden der direkten Kontakt mit Oriontern hat. Letztlich ist es deine Entscheidung, aber bis Padova ist es ein weiter Weg, sicher 800 Kilometer. Wenn Du die Reise unbedingt machen mußt dann ist das Deine Entscheidung, aber es ist nicht deine einzige Option."

  • Jorand hörte den bei ihm Sitzenden aufmerksam zu, war fassungslos über das erlebte Filja. Er war froh solche grausamen Geschichten nicht selbst erlebt zu haben. Das hier, hier zu sein in diesem Dorf, fern der Heimat war für Jorand Abenteuer genug. lauschte angespannt der Unterhaltung Djadi und Norbert zu. Trank sein Bier und musste fürchterlich husten "800 km bis Padova? Ach du gute Güte" dabei klatschte er einmal laut in die Hände "Soweit weg? Gibt's denn noch Städte hier in der Nähe bei denen wir uns erkundigen können wo dein Oriont liegt?" Er blickt dabei abwechselnd zu Konrad, Norbert, Filja und den Halblingen.

    "Ihr scheint ja schon sehr viel erlebt zu haben. Aber auf deine Frage zurück zu kommen, lieber Djadi, nun eine Frau habe ich nicht direkt, aber da gäbe es schon jemanden um deren Hand ich anhalten würde, wenn ich zurück komme." Seine Wangen erhalten eine leicht rötliche Färbung. Jorand verzieht sein Gesicht zu einem provozierenden lächeln "Und du? Wartet auf dich auch eine Frau auf deine Heimkehr?

  • Djadi ist gänzlich überfordert damit, dass Norbert und Jorand bereits nach Lösungen suchen, ihn zurück in das Land des Sandmonds zu schicken. Seit seiner letzten Nacht auf Wüstenboden gingen ihm ohnehin schon viele Sachen durch den Kopf. Der dunkelhaarige blickt abwechselnd zwischen Norbert und Jorand hin und her und setzt ein paar mal an um etwas zu sagen, doch er weiß nicht wirklich was.

    "Ihr müsst nicht meinetwegen sollch einen Weg auf euch nehmen. Ich sage auch nur das die große Stadt ein Anhaltspunkt wäre, wegen der Magier..."

    "Im Moment fehlt es mir hier an nichts... außer an Schlaf... vielleicht". Er treibt sich über die müden Augen.

    "Aber Ihr habt recht, Sir." stimmt er Norbert zu, dessen Namen er immer noch nicht wagt erneut auszusprechen, in der Sorge, es wieder falsch zu betonen. "Es ist wahrscheinlich nicht die einzige Option die ich habe. Ich brauche Zeit um darüber nachzudenken." 'Und um über das nachzudenken was auf mich zukommen kann.' fügt er im Stillen hinzu.

    "Pläne zu machen gehört nicht zu meinen Stärken." Gibt er eingestehend zu, während er die Luft eine kurze Zeit in den Backen behält und dann langsam auspustet.

    "Möglicherweise liegt es auch an dem langen Tag und der späten Stunde."


    Doch als der Priester von Jorands Plänen hört sieht er ihn überrascht an. Er beugt sich zu ihm und grinst vorfreudig.

    "Du willst eine Dame umwerben? Bitte lass es mich wissen wenn ihre Eltern damit einverstanden sind! Ich kann eure Trauungszeremonie abhalten."

    Das dieser Einsatz von Djadi Jorand in der vollen Stube peinlich sein könnte, ignoriert der Priester völlig.

    Amüsiert spricht er weiter.

    "Ich, eine Frau? Nein. Meine Mutter sucht eine für mich aus, aber bisher hat sie kein Zeichen von der Göttin Aone bekommen, das es die richtige sei.

    Sie verzweifelt schon. Das ganze gestaltet sich ohnehin noch schwieriger, da ich nur alle paar Monde nach Hause zu ihr kommen kann." Djadi lacht. Augenscheinlich verzweifelt es ihn selber nicht, es amüsiert ihn vielmehr.

  • Jorand trank sein nächstes Bier und ihm war der ihm war der Alkohol schon anzumerken. "Wenn es so weit sein sollte, sollt du mein Gast, sollt ihr alle meine Gäste sein" rief er in die kleine Runde, dabei hielt es sich den Bauch und musste herzhaft lachen. "Djadi, wir helfen dir gerne nach Hause zu kommen, wenn du das möchtest. Hier bist du auf jeden Fall in Sicherheit. Du auch Filja. Hier seid ihr sicher." Ein kleiner Hickser lässt ihn kurz innehalten. " Djadi, sag doch was, wenn du nicht gut schlafen kannst. Walburga sollte doch noch Baldrianwurz haben. Da setz dir einen Tee auf und morgen nähen wir dir ein kleines Säckchen und machen Lavendel rein. Das legst du dir dann unter das Kopfkissen." Ein weiterer Aufstoßer läßt den kleinen Hügler aufhüpfen. "Ich denke es ist wohl Zeit für das Nachtmahl und einen guten Schnaps."

  • Schmunzelnd klopft Djadi seinem Freund Jorand auf die Schulter. "Schnaps? Ich glaube in dir ist schon genug drin. Ein warmes Bett ist alles was du heute Nacht noch brauchst."

    Er steht auf und streckt sich. Dann stützt er sich an der Stuhllehne und schaut in die lustige Runde am Tisch.

    "Ich werde mich langsam wieder zurückziehen. Es war sehr schön mit euch allen einen geselligen Abend zu verbringen. Eine willkommene Ablenkung von dem harten Winter der nun hinter uns liegt." Djadi greift nach seinem Mantel, Stab und dem eingepackten Rehrücken, dann fügt er noch hinzu "Geht jemand in die Richtung von Walburgas Haus?"

  • "Ja, hat mich auch sehr gefreut." Norbert schaute in die Runde und grinste als sein Blick auf Jorand fiel. Der Bursche war ohnehin ein amüsanter Zeitgenosse, aber jetzt setzte er noch mal einen drauf. Mit so einem wird eine Reise sicher nicht langweilig.


    Zu Djadi meinte er: "Ich kann dich gerne begleiten. Ist kein großer Umweg. Hier liegt ja nichts wirklich weit auseinander. Ich wollte ohnehin aufbrechen, damit ich noch in Ruhe den Brief an meine Schwester aufsetzen kann. Ich will aber noch kurz mit dem Wirt reden. Dauert nur einen Moment." Den Brief würde er wahrscheinlich gar nicht brauchen, er wollte aber noch nichts zu seinen Reiseplänen sagen bevor er sich nicht hundertprozentig sicher war.


    Er erhob sich und griff sich den Mantel den er über die Stuhllehne gelegt hatte. "Also vielen Dank noch mal für die freundliche Einladung. Wünsche euch allen noch einen schönen Abend und eine gute Nacht."


    Am Tresen wechselte Norbert einige leise Worte mit dem Wirt. Er hatte eine recht gute Vorstellung was in Mereno's Vorratskammer noch reichlich vorhanden war, und was lanhsam knapp wurde. Sein verwandter würde sicher nichts dagegen haben wenn sich Norbert aus der ersten Kategorie bediente, denn wenn er abreiste würde er Mereno auch nicht mehr länger auf der Tasche liegen. Langfristig war das besser so für den Ritter, dachte sich Norbert. So bat er nur um zwei Hartwürste und einige hartgekochte Eier, bevor er sich noch erkundigte wann wohl Morgens die Bäckersleute ihr Geschäft öffnen würden. Mit der Antwort zufrieden machte er zum Abschied noch ein Kompliment zum guten Essen, wünschte einen guten Abend und wandte sich wieder Djadi tz.


    "So, wir können."

  • "Kommt gut nach Hause und schläft gut. Djadi, denk an die Baldrianwurz, die wirkt Wunder" Jorand winkte den beiden zum Abschied.

    Marly und Samwon machten sich auf um nach Hause zu gehen, sie verabschiedeten sich und bedankten sich für die Einladung " Kommst du mit, Filja? " fragte Samwon und dann verließen die drei den Schankraum. Konrad trank seinen Becher noch leer und verabschiedete sich ebenfalls, schließlich sollte es mit den beiden Mädchen recht früh losgehen, da wollte er ausgeschlafen sein. Jorand saß nun alleine an dem großen Tisch, nahm noch sein Nachtessen zu sich. Auf den Schnaps verzichtete er und ging leicht schwankend auf sein Zimmer im Brandkessel. Ach was für ein schöner Abend seufzte er vor sich hin.

    In seinem Zimmer angekommen wusch er sich kurz mit dem verbliebenen Wasser, was sich noch in der Waschschüssel befand, zog sich aus und ging ins Bett. Schon bald fiel er in einen tiefen Schlaf.

  • Nachdem Djadi sich bei allen bedankt und verabschiedet hat packt er noch die leere Flasche Vushkabar ein, dann verschwindet er mit dem Krieger in die kalte dunkle Nacht hinaus. Draußen wirft er sich die Kapuze seines Mantels über und vergräbt die Hände in den Taschen. "Die Kälte in eurem Land ist anders als die von oriontischen Nächten. So unangenehm nass." Der Priester hat sich so tief in seiner Kleidung vergraben das man nur noch seine grauen Augen sehen kann.

    Die Luft ist frisch und riecht nach Regen. Einen Geruch, den Djadi erst hier kennengelernt hat.


    Nach einem kurzen Fußmarsch durch dunkle Straßen kommen beide schließlich am Haus der Kräuterfrau an. Von einem Zaun aus werden sie von einer dunklen Katze beobachtet während die Männer sich verabschieden. Djadi bedankt sich für die Begleitung. Er weiß nicht wie lange es gedauert hätte, hätte er alleine den Weg durch die Dunkelheit gesucht.


    Leise öffnet der die Tür und schließt sie hinter sich zu. Sofort umgibt ihn eine angenehme Wärme. Die gute Walburga sitzt schlafend in einem Sessel vor dem Kamin. Die Asche darin klimmt noch leicht.

    Djadi sieht die alte Frau an. Ihr Atem ist ruhig und gleichmäßig. Darauf achtgebend möglichst leise durch das Zimmer zum Waschraum zu gelangen, bewegt sich der junge Mann ganz sachte. Er möchte sie nicht aufwecken.

    Am Ziel angekommen wäscht er sich und zieht sich für das Zubett gehen um. Er überlegt noch seinen Priestermantel mit dem restlichen Wasser zu waschen. Dann könnte er in zum trocknen neben die warmen Steine des Kamins hängen.

    Djadi ist müde, dennoch nimmt er sich das Wäschebrett von der Wand und schruppt den Stoff ein wenig. 'Immer noch schwarz.... was kann ich nur tun?'

    Er beäugt das nasse Stück. 'An manchen Stellen wird es leicht grau' .Unglücklich lässt er die Wäsche zurück in das fast schmutzige Wasser fallen.

    Dann lehnt er sich mit dem Rücken an die Wand und sackt langsam zu Boden. Die Ellenbogen auf den Knien und das Gesicht in den Händen vergraben, verharrt der junge Priester eine ganze Weile, während seine Gedanken zurück gehen, an die letzten Tage in Oriont.


    Staubtrockener Wüstenboden soweit man sehen kann.

    Eine Gruppe von nomadischen Heilpriestern hat ihr Lager für die nächsten Tage aufgebaut.

    Die Stimmung ist beklemmend als ein paar der Anhänger zum Hohepriester gerufen werden.

    Darunter auch Djadi.

    Still muss er es hinnehmen, wie seine eigenen Ordensbrüder den Befehl erhalten,

    ihm den weißen Mantel mit dem göttlichen Symbol vom Leib zu reißen

    und ihn in die tiefschwarze zähe Flüssigkeit tauchen.

    Ihn zu entweihen.

    Das Exil bliebe ihm erspart, wenn er die Schande tragen würde...



    Die Kälte die sich vom Boden her in Djadis Knochen gegraben hat lässt ihn erzittern. Er reibt sich unsanft über das Gesicht um seine Gedanken abzuschütteln.

    Hastig stößt er sich von der Wand ab um aufzustehen. Missmutig packt er nach dem nassen Mantel und wringt ihn grob über der Schüssel aus.

    Erschrocken über den plötzlichen Ärger über sich selbst hält er kurz die Luft an und Lauscht. Er kann nichts hören, also hofft er die alte Dame nicht geweckt zu haben. Um sich zu beruhigen atmet er ein paar mal tief ein und aus. Als er sich bereit fühlt, geht er leisen Schrittes zurück in das Kaminzimmer, hängt den Mantel auf und blickt zu Walburga. Ihre Augen sind geschlossen und sie hat ihre Position nicht verändert.

    Erleichtert schleicht Djadi in das Gästezimmer, indem er die letzten Monate verbracht hat. Erschöpft kniet er sich auf den Boden, nimmt das Amulett Leceias in die Hände und betet. Denn das will er unbedingt noch tun bevor er sich zum schlafen hinlegt. Für Walburga, für Jorand und seine Hochzeit, für Filja und ihre Familie, für Norbert und seine Ziele, für Konrad und die Mädchen und für die Heilung Aboreas.

  • Konrad bleibt sitzen während sich der Schankraum langsam leert.

    Er gibt allen eine 'Gute Nacht' mit auf den Weg.

    "Leunand bring mir bitte noch ein Bier" fordert er den Wirt auf, als alle gegangen sind.

    Leunand bringt den Becher, schenkt sich auch ein und setzt sich zum Händler an den Tisch.

    "Ich wünsche dir eine gute Reise mein Freund".

    Dann prostet er Konrad zu.

    "Und pass auf dich und die Kinder auf"

    Der Wirt leert seinen Becher in einem Zug. Konrad tut es ihm gleich.

    Er greift nach dem Sack, hängt ihn über die Schulter.

    An der Tür verabschieden sich die beiden voneinander.

    KOnrad tritt in die kühle Nacht hinaus. Hinter ihm schließt sich die Tür des Brandkessels.

    "Morgen also" murmelt er vor sich hin und geht zu seinem Winterquartier...

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Nachdem er sich von Djadi verabschiedet hatte begab sich Norbert zu Ritter Mereno's Haus. Seinen Mantel hängte er hinter der Tür an einen Kleiderhaken und lauschte ins Haus. Alles schien ruhig. Ob Mereno schon schläft? Ich hoffe nicht.


    Er fand den alten Mann schlafend im Wohnzimmer in seinem Sessel, eine Decke über seine Beine gelegt. Das Feuer im Kamin war verloschen; ein halb volles Glas Wein stand auf einem Beistelltisch neben dem Sessel. Für den Moment lies er den Ritter noch schlafen und warf einen kurzen Blick in die Vorratskammer um sich zu vergewissern, daß er die Vorratslage richtig in Erinnerung hatte. Er nickte im Stillen zu sich selbst und kehrte ins Wohnzimmer zurück, wo er seinen Verwandten sanft an der Schulter rüttelte bis der Ritter langsam aus seinem Schlaf erwachte.


    "Was? Wer? Oh, du bist es mein Junge. Ich muß wohl etwas eingenickt sein."


    "Ja. Ich denke es ist besser du gehst ins Bett, Onkel, damit du unter eine richtige warme Decke kommst. Nicht das du dich noch erkältest. Kranke hatte Leet für einen Winter mehr als genug."


    "Wohl wahr, wohl wahr." Aber als der Ritter began sich langsam zu erheben, fügte Norbert hinzu: "Da wäre allerdings noch etwas über das ich kurz mit dir reden müsste."


    Mereno lies sich wieder in den Sessel herab. "Klingt ernst, wenn es nicht bis Morgen warten kann."


    Norbert atmete tief ein und wieder aus. "Ich werde Morgen in aller Frühe abreisen. Ich weiss, daß kommt plötzlich, aber Konrad, der Händler, will Morgen zeitig aufbrechen, Richtung Padova. Die beiden Heiler, der Halbling und der dunkelhäutige Ausländer, wollen sich ihm anschließen und nach allem was sie für Leet getan haben möchte ich sie nicht ohne Schutz diese weite Reise antreten lassen."


    Mereno nickte. "Ein nobler Gedanke." Er strich sich über den Bart und fixierte dann den jungen Krieger aus zusammengekniffenen Augen. "Du hättst uns wahrscheinlich eh bald verlassen. Ich hätte nichts dagegen dich weiter hier zu haben und beim Schutz des Dorfes zu helfen, aber das ist wohl nicht das wahre für einen angehenden Krieger, hmm?"


    "Nein, nein, so ist es nicht. Leet ist kein schlechter Ort, und ich war nie jemand der das Abenteuer um des Abentuers willen sucht. Aber trotzdem..." Norbert zuckte etwas hilflos mit den Schultern.


    "Ach ihr jungen Leute." Mereno lachte etwas verhalten. "Du wirst schon noch deinen Platz finden. Und auf der Reise lernst du wahrscheinlich mehr als du es hier tun würdest. Schau dich ruhig in der Welt um, mach deine Erfahrungen, und wenn du irgendwann doch in Leet deine Heimat finden magst bist du mir hier jederzeit willkommen, Junge." Damit erhob sich der Ritter dann doch und griff zu einer Krücke die am Sessel gelehnt hatte. Die Gicht plagt ihn wieder kräftig und Mereno war froh, daß er wenigstens einen Fuß halbwegs schmerzfrei aufsetzen konnte. Er legte Norbert die Hand auf die Schultern und sah ihm tief in die Augen. "Wenn ich noch nicht wach bin wenn du aufbrichst wünsche ich dir jetzt schon mal eine gute und sichere Reise und viel Glück für deinen weiteren Lebensweg."


    Auch Norbert legte dem Ritter eine Hand auf die Schulter. "Danke, Onkel. Und dir gute Gesundheit und die Götter mit dir." Sie nickten einander zu und Mereno humpelte langsam zur Tür, als ihn Norbert noch einmal ansprach. Es war ihm etwas peinlich, aber leider nicht zu ändern. "Eine Sache noch, Onkel. Wie soll ich sagen... Auf leeren Magen marschiert es sich schlecht. Falls du eventuell..."


    "Lass genug für Ernesto und micht übrig. Gute Nacht, Junge."


    "Gute Nacht, Onkel. Und Danke für alles."


    Er wartete bis Mereno das Zimmer verlassen hatte, bevor er sich wieder in die Vorratskammer begab. Von zwei verschiedenen Käselaibern schnitt er jeweils ein großzügiges Stück ab; die Äpfel waren klein und reichlich verschrumpelt, aber durchaus noch gut essbar, die Karotten waren auch nicht mehr besonders ansehnlich aber ebenfalls noch brauchbar - bei beidem bedient er sich; dazu kamen noch einige Haferkekse und ein kleiner Beutel Rosinen. Alles andere würde er am Morgen im Brandkessel und beim Bäcker auftreiben.


    Zufrieden mit seiner Ausbeute begab sich Norbert in seine Kammer, wusch sich Hände und Gesicht, legte seine Oberbekleidung ab und schlüpfte nach einem kurzen Nachtgebet zu Esthion unter die warme Decke. Jetzt wo sein Entschluß zu Weiterreise gefasst war waren die Fragen die ihn in den letzten Tagen manchmal heimgesucht hatten verflogen und so schlief er schnell und tief ein.

  • Am frühen Morgen wird der junge Priester sanft von der guten Kräuterfrau geweckt. Sie sei bereits beim Bäcker gewesen um das Frühstück zu holen. Dort traf sie auf den Händler Konrad, der für ein kurzes Pläuschchen zu haben war. Er erwähnte das ihr Schützling sehr intesessiert schien als über das Reiseziel Padova gesprochen wurde.

    Daraufhin fasste Walburga einen Entschluss. Was sollte der Junge hier in Leet noch lernen?


    Müde und sehr langsam schält Djadi sich aus den Decken. "Es ist so früh..." grummelt er der gut gelaunten Frau entgegen. Diese gibt jedoch keine Ruhe und drängt ihn aus den Federn und in seine Kleidung. Selbst die dünne Lederüstung soll er anziehen und sein wenig Hab und Gut zusammen sammeln.

    Sie habe ihm viel von ihrem Wissen mitgegeben in den letzten Monaten. Doch das was er sucht wird er in Leet nicht finden. Daher soll er weiter ziehen und die Gelegenheit nutzen. Padova hat sehr viel zu bieten und er würde sich ohnehin gut mit den anderen Reisenden verstehen. Also worauf warten?

    Mit einem von Walburga gepacktem Proviantbeutel, bestehend aus einem Leib Brot, etwas Trockenfleisch, gekochten Eiern und Wasserschlauch, steht der junge Mann nun vor der Haustür. Walburga umarmt ihn lange als sie sich verabschieden. Er sollte nun zu Aaros gehen und schauen ob dieser noch eine Laterne und eine warme Decke für ihn hätte. Djadi ist nicht ganz glücklich damit sich schon zu verabschieden, dennoch hat die alte Dame recht und er ist wirklich neugierig auf die große Stadt.

    Noch ein Mal dreht er sich zu ihr um und tut das gleiche, was er schon bei Aaros getan hatte, einen Tag zuvor. Mit einem Finger formt er den Sichelmond Leceia's auf Walburgas Stein und lächelt. Sagen muss er nichts. Die alte Frau lächelt zurück.

  • Norbert erwachte kurz vor Anbruch der Dämmerung vom Gezwitscher einer Amsel die sich in dem Baum vor seinem Fenster niedergelassen hatte und ihr Morgenlied schmetterte. Er streckte sich kräftig und machte ine paar Kniebeugen nachdem er die Füße aus dem Bett geschwungen hatte, zog sich an und richtete das Bett ordentlich. In einem Bett zu schlafen werd ich sicher vermissen. Aber was soll's. Auf dem Herweg ging es auch ohne.


    Nach einem kurzen Frühstück zog er los um im Brandkessel die bestellten Vorräte abzuholen und beim Bäcker Brot zu besorgen. Jetzt war er wirklich fast komplett abgebrannt, aber wenigstens für die Reise gut eingedeckt. Zurück in seiner Kammer in Mereno's Haus verstaute er seinen Proviant im Rucksack. Der Proviant nahm dabei mehr Platz ein als alle seine bescheidenen Habseligkeiten zusammen. Viel besaß Norbert nicht. Ein Satz Kleidung zum wechseln, Feuerstein und Zunder, ein paar Kerzen, sein kleines aber scharfes Rasiermesser, eine Bogensehne als Ersatzteil, ein Wetzstein, und ein kleines Fläschlein mit Öl zur Waffenpflege, sorgfältig in mehrer Lappen eingewickelt. Dazu kamen dann nur noch ein Wasserschlauch und die Decke die er unter den Rucksack geschnallt hatte.


    Er vergewisserte sich, daß er nichts vergessen hatte, bevor er Kettenhemd und Mantel anzog. Seinen Schild hängte er über den Rucksack, den Bogen behielt er in der Hand. Schwert, Dolch, und Pfeile kamen an den Gürtel, ebnso ein kleiner Beutel in den Norbert ein hartgekochtes Ei, einen Apfel, und ein kleines Stück Brot gepackt hatte, falls er auf dem Marsch eine kleine Stärkung brauchte.


    Er verließ das Haus, machte aber noch einmal Halt an dem Tor in der niedrigen Mauer die Mereno's Anwesen umgab. Lange betrachtete er das Haus. Eines Tages würde er wieder nach Leet kommen, das nahm er sich fest vor. "Und wer weiss, vielleicht hab ich dann mehr zu bieten," murmelte er zu sich selbst. Und warum auch nicht? Ein guter Kämpfer konnte es weit bringen wenn er sich nur anstrengte und ihm das Glück ein klein wenig hold war. Mereno war dafür das beste Beispiel.


    Norbert riss sich aus seinen Gedanken und machte sich auf den Weg. Es war jetzt eine gute Stunde nach Sonnenaufgang und er hatte noch Zeit, also schlug er den Weg zum Tor ein wo gerade einer der Wachleute das Tor öffnete. Norbert erzählte dem Mann von seinen Reiseplänen und trug ihm auf die anderen Wachen zu grüßen. Sie wechselten noch ein paar Worte, bevor sie sich alles Gute wünschten und Norbert nun entgültig den Weg zu Konrad und seinem Wagenzug einschlug.


    Es war jetzt anderthalb Stunden nach Sonnenaufgang.

  • Jorand wurde wie jeden Morgen von dem krächen des Hahnes geweckt. Er setzte sich im Bett auf streckte sich ausgiebig und gähnte einmal laut. Dann schwang er sich aus dem Bett, um das Fenster zum lüften zu öffnen, dann wusch er sich mit dem kalten Wasser den Schlaf aus dem Gesicht, kämmte seine Haare und zog sich an. Gut gelaunt, noch mit den Erinnerungen des letzten Abends, ging er pfeifend in die Schankstube um sein Frühstück einzunehmen. Er nahm an dem Tisch platz an dem er jeden morgen saß. Leunand brachte ihm sein Frühstück, ein paar Brote und Mus und eine Schüssel Hafergrütze. Während Leunand servierte fragte er den Halbling "Werdet ihr heute ebenfalls abreisen?" Erstaunt blickt Jorand Leunand an "Abreisen? Heute? Nicht das ich wüsste. Ich wollte erst gehen wenn die Kraniche zurück kommen. Wie kommt ihr darauf?"

    "Eure Freunde, der Südländer und Norbert von Hardenstein haben Proviant eingekauft und wollten sich Konrads Karawane anschließen und soweit ich weiß, wollte die Zwergin ebenfalls mitreisen."

    Diese Menschen haben Ideen dachte Jorand bei sich. Wie soll ich das jetzt so schnell schaffen alle meine Sachen zu packen?

    "Ich war so frei und habe etwas Proviant zusammengestellt für euch" rieß Leunand aus seinen Gedanken.

    "Das, das ist sehr aufmerksam, vielen Dank. Ja..ähm ja ich, ich werde dann wohl auch ab... ähm abreisen" stotterte Jorand, während er im geiste seine Reisevorbereitungen durchging. Er aß schnell auf ging auf sein Zimmer und war leicht überfordert seine wenigen Habseligkeiten in der richtigen Reihenfolge in Rucksack und Leinentasche zu verstauen. Dann machte er noch schnell sein Bett und schloss das Fenster. Wieder unten im Schankraum nahm er sein Reiseproviant von Leunand entgegen, bezahlte, bedankte sich für die gute Bewirtung der letzten Wochen und ging direkt zu Konrad und den Fuhrwerken.

  • Am Nachhauseweg zur späten Stunde merkt man Filja die 4 Krüge Bier und den Wein nicht wirklich an. Sie stolziert als hätte sie Wasser getrunken. Diese Eigenschaften hat sie wohl von Ihren Vater geerbt.

    "Filja, wirst du auch morgen mot den anderen nach Padova reisen?" Fragte Marly.

    "Ich weiß nicht. Kommt doch etwas plötzlich. Und ausserdem bin ich nicht die die gerne mit einer Gruppe reist. Ihr kennt mich eh." Schaut sie mit gewollten Augen zu Marly.

    Samwon: "Naja, aber du hättest mal die Möglichkeit, eben nicht immer alleine umherzuwandern. Ja das wäre jetzt fast übereilt morgen früh aufzubrechen. Aber du wärst in Guter Gesellschaft. Deine Freunde machen einen netten Eindruck. Sehr hilfsbereit. "

    "Ja, und Norbert sieht ja auch sehr hübsch und männlich aus. " zwinkerte sie Filja zu. "Also, für einen Menschen halt." Sagte Marly und sie kicherten leise.


    Im Bett dachte sie weiter über die Reise nach. Ob ich doch mitgehen sollte? Mit Djadi wäre es sicher nicht langweilig. Und er will ja zurück nach Oriont. Wo auch immer das ist. Nach all den Jahren meiner Wanderung bin ich da noch nicht gewesen. Da kann er mich noch einiges erzählen wie es dort ist. Und Samwon meinte ja das es mich gut tun würde mehr unter den Leuen zu sein.

    Wann war nochmal Abreise? Die hab ich jetzt nicht ganz mitbekommen. Wo ist eigentlich der Treffpunkt? Ich merk mir auch gar nix.

  • Norbert, Djadi und Jorand treffen den Händler Konrad verzweifelt mit den Händen ringend und Tränen nur schwer zurückhaltend bei den Wagen an. Die Wagen sind noch nicht beladen, die Pferde noch nicht angespannt.

    Thomaso versucht seinen Freund zu beruhigen. Er schickt Eryanna zurück ins Haus. Das Mädchen scheint ebenso verzweifelt wie ihr Vormund zu sein. Mit hängendem Kopf und tränenüberströmten Gesicht folgt sie Thomasos Anweisung.

    "Wir finden sie schon" redet Thomaso auf Konrad ein. "Weit kann sie ja nicht sein"...

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann