[Aborea] Nicht ohne meine Schwester & die Reise nach Padova Spielthread

  • Als Norbert wach wurde war es, wieder einmal, der Ruf einer Amsel der ihn geweckt hatte. Das hatte er in seiner Stube bei Mereno schon des öfteren erlebt und er fragte sich ob es der selbe Vogel war der beschlossen hatte ihm zu Walburgas Haus zu folgen um ihn noch vor Sonnenaufgang aus dem Bett zu holen. Jorand schnarchte noch leise, aber er gönnte dem Hügler den guten, tiefen Schlaf. Er hatte es sich redlich verdient, aber Norbert hatte an diesem Morgen noch einiges zu tun.


    Leise suchte er ein paar Sachen zusammen und begab sich ins Erdgeschoß, wo er einen Kessel mit Wasser aufsetzte. Er rasierte sich langsam und vorsichtig, gewahr, daß er noch ein wenig verschlafen war und Vorsicht walten lassen sollte. Trotzdem schnitt er sich ein wenig in die rechte Wange, aber es fiel ihm kaum auf. Beim Rasieren geschnitten hatte er sich oft genug im Leben.


    Danach trat Norbert vor das Haus um die Waschschüssel auszuleeren und sein Messer zu reinigen. Er füllte seine Lungen mit frischer, kalter Morgenluft und sah sich um. Aus dem einen oder anderen Kamin stieg schon frischer Rauch. Noch war wenig Bewegung im Dorf, aber man konnte die Geräusche von Tieren und Mensch hören die den neuen Tag ankündigten.


    Als er nach einem Moment ins Haus zurück ging fand er Jorand in Walburgas Küche.


    "Guten Morgen, Jorand. Gut geschlafen? Ich hab dich im Brandkessel vermisst, nachdem ich von Mereno zurück kam. Hatte gedacht ich seh dich da noch in zwei oder drei Teller Braten vertieft."

  • Djadi liegt in der Nacht noch einige Stunden wach, vertieft in seine Gedanken. Die Nacht ist die schönste Zeit, wenn man in einem behüteten Zuhause ist. Ruhig und friedlich. Er liebt diese Stille.


    Am nächsten Morgen kommt der Priester, wie für gewöhnlich, nicht aus den Federn.

    Djadi ist noch nie ein Morgenmensch gewesen und hat auch nicht vor dies je zu ändern. Dafür ist das Träumen viel zu schön.

  • Jorand blickte den Krieger abschätzend an. "Guten Morgen. Nun, geschlafen habe ich gut. So ein Bett ist dann doch schon was anderes als ein fester Boden im Wald." Er schmunzelte leicht. "Nach den 3 Bieren wurden die Augen schon recht schwer. Die letzten Tage waren für mich sehr anstrengend. Ich bin nur froh, dass dieses Erlebnis zuende ist und wir wieder hier sein dürfen."

    Nach dem Frühstück musste der junge Schamane Walburga aufsuchen. Just in diesem Augenblick betrat die Alte die Küche und begrüßte den Hügler und den Krieger freundlich wie je her. "Dir auch einen guten Morgen" begann Jorand. "Ich hoffe du konntest gut schlafen. Der Frühling scheint nun endgültig über den Winter zu triumphieren. Wie geht es Alyessa und dem Jungen?" Jorand stand auf und ging zu der Heilerin und stellte sich etwas verschüchtert vor sie. "Nun habe ich eine weitere bitte an dich." Jorand blickte ihr nun fest in die Augen und sprach weiter. "Als wir auf der Suche nach Alyessa waren, mussten wir einem Freund helfen. Dabei habe ich meinen Fokus geopfert. Nun ist es an der Zeit einen neuen herzustellen. Dafür bräuchte ich einen Ort, einen Raum, an dem ich mich für längere Zeit zurück ziehen könnte." Erwartungsvoll schaut Jorand Walburga weiter an.

  • "So, so, anstrengend waren die letzten Tage. Ja. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich bin auch froh wieder hier zu sein, auch wenn es wohl nicht lange dauern wird." Norbert verzog etwas einen Mundwinkel während er sich verkniff den Hügler darauf hinzuweisen, das er einen Tag lang auf dem Fluss nur durch die Gegend geschippert worden war und dabei herzlich wenig zu tun hatte.


    Als Norbert hörte was Jorand Walburga zu sagen hatte war er froh sich die spöttische Bemerkung verkiffen zu haben. Was auch immer dieser Fokus war, für Jorand schien es wichtig zu sein und ihm auf der Seele zu liegen. "Macht ihr das mal unter euch aus," meinte er auf dem Weg zur Tür. Er wollte noch sein Rasiermesser wegpacken und wenigstens mal mit einem Lappen über seine Stiefel gehen. "Aber mit Aylessa würde ich auch gerne noch reden bevor ich Konrad aufsuche. Der will mich noch mal sprechen und dann hier für ein Gespräch mit Aylessa vorbeikommen. Ganz vom Tisch ist die Sache noch nicht."

  • Walburga zuckt kurz zusammen, als sie gedankenverloren die Küche betritt:

    "Auch euch beiden einen Guten Morgen" gibt sie den Gruß zurück.

    "Da wäre ich mir noch nicht so sicher" antwortet Walburga dem Hügler.

    "Die Nächte sind immer noch sehr kalt."

    "Aylessa schläft noch. Sie schlief ruhig in der Nacht und nahezu traumlos. Ich würde sagen, es geht ihr soweit gut."

    Walburga geht am Hügler vorbei und setzt sich an den Tisch.

    "Ihr beiden solltet ihr noch Zeit lassen" spricht sie zum Krieger und zum Hügler. "Sie ist verstört und kann ihre Erlebnisse noch nicht richtig einordnen. Das dauert seine Zeit."

    "Überings" meint sie zu Norbert. " Mereno hat sich gerade ankündigen lassen. In einer Stunde ist er hier. Bis dahin solltest du zurück sein"

    Dann wendet sie sich wieder Jorand zu:

    "Auch dem Jungen geht es gut. Da sind nur ein paar blaue Flecken. Die Wehrhöfler sind hart im Nehmen."

    "Du kannst dich in eine der Krankenzellen zurückziehen" schlägt sie Jorand vor. "Da bist du ungestört. Wenn du noch etwas brauchst..."

    Dann kümmert sie sich um Kräutertee und wuselt ein wenig in der Küche herum...

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Norbert nickte der Heilerin zu. "Ich denke in einer Stunde bin ich ganz sicher wieder hier. Und mit Mereno hab ich gerechnet, denn der kommt auf meine Bitte um bei Konrad ein gutes Wort einzulegen damit Aylessa und ihre Schwester hier bleiben können. Da wird vielleicht auch auf euch etwas Verantwortung zukommen, werte Walburga." Norbert schmunzelte ein wenig, denn er konnte sich kaum vorstellen, daß Walburga sich nicht um Aylessa kümmern würde.


    Zu Jorand meinte er: "Und um den Jungen mach dir mal keine Sorgen, mein Freund. Wenn er doch noch Hilfe braucht macht Djadi das sicher gerne, falls du beschäftigt bist."


    Das gesagt machte sich Norbert auf den Weg in den Schlafsaal um seinen Umhang zu holen und, wie er es sich vorgenommen hatte, zumindest ein wenig seine Steifel zu reinigen. Ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit zur äußeren Erscheinung war dann doch angemessen wenn man einem wohlhabenden Händler gegenüber trat - und erst recht wenn man auch etwas von ihm wollte.


    Nach einem kurzen Schluck Tee in der Küche verlies Norbert das alte Kloster durch die Hintertür und durchquerte den Bereich den er nur karg und verschneit aus dem Winter kannte. Gemüse- und Kräutergarten war es wohl, aber davon war noch nicht viel zu sehen. Aber im Frühjahr und Sommer wäre es wohl ein feiner Ort um sich ein wenig auszuruhen oder dem Treiben auf dem Dorfplatz zuzusehen. Aber bis dahin würden noch Wochen, wenn nicht Monate vergehen. Trotzdem war es ein angenehmer Gedanke.


    Von der Vorstellung an einen angenehmen Sommerabend in Leet begleitet schritt Norbert durch das Gartentor und stand damit praktisch direkt vor Tomasos Handelskontor, wo er an die Tür klopfte.

  • Im Brandkessel


    Nortav wacht mit dem ersten Tageslicht auf, da er eine solch helle Umgebung noch nicht wirklich gewohnt war. Trotzdem hört er schon den ein oder anderen Dörfler, der schon zu früher Stunde im Ort unterwegs ist.

    Wirklich fleißige Leute sind das hier.

    Der Gnom wirft sich seine Kleidung über und begibt sich wieder mal um den Schankraum, um sein Frühstück einzunehmen.

    Nachher werde ich mich Mal im Dorf umsehen, ob ich einen meiner gestrigen Trinkgefährten finde. Ansonsten könnte ich ja auch Djadis Angebot wahrnehmen, ihn bei Walburga aufzusuchen. Seine Worte über die Götter haben mich noch nicht ganz losgelassen.

    Gedankenverloren kommt Nortav auf der letzten Stufe der Treppe an, die hinunter in den wohlriechenden Schankraum führt.


  • Jorand bedankte sich bei der alten Walburga, räumte die Reste seines Frühstückes weg und ging in den Schlafsaal um einige seiner Materialien für das Ritual zusammen zu sammeln. Anschließend zog er sich in die Krankenzelle, die ihm Walburga zugewiesen hatte zurück und verschloss die Tür. Er wollte und durfte jetzt nicht mehr gestört werden. Er sah sich kurz um. Auf der Stirnseite des kleinen Raumes gab es ein Fenster. Rechts und links längs der Wand stand jeweils ein Bett an deren Kopfenden sich ein einfacher Holzstuhl befand. Zwischen beiden Betten war gerade so viel Platz, dass zwei Personen gerade so nebeneinander stehen konnten. Hinter "Es wird wohl reichen müssen" sprach der Hügler zu sich selbst. Hinter den Betten war noch ein wenig Platz bis zur Wand an dem sich die Tür befand, die sich zum Flur hin öffnen ließ. Über der Tür befand sich, mit Kreide aufgemalt, ein Halbmond, ähnlich wie er es auf Djadis Anhänger gesehen hatte und ein paar Ähren. Er musste unwillkürlich lächeln. Ist ihm doch dieser verschrobene Mensch irgendwie ans Herz gewachsen. Jorand stellte die Stühle auf die Betten und schob die Betten zur Tür hin um so etwas mehr Platz zu generieren.

    Zunächste hieß es aber den Raum zu säubern. Er musste ihn von allen Geistern und negativen Einflüssen befreien die hier noch hausten. Nichts durfte das anschließende Ritual verunreinigen. Somit zeichnete er mit Kohle ein Pentragramm auf den Boden, dann nahm er sich eine der Schüsseln tat von den getrockneten Kräuter, eine Mischung aus Andorn, Eisenkraut und Farn, herein und enzündete diese. Den Rauch, den die entzündetetn Kräuter abgaben wedelte er mit dem rechte Handrücken in den Raum wärend er mit der linken die Schale hielt.

    "Ich bitte das große göttliche Paar INSA und ELM, die Elelemente der Ewigkeit im Himmel und tief in der Erde und ihr Geister der Natur, reinigt diesen Raum vor allem unreinen." Dabei läuft der Schamane um das Pantagramm und wedelt den Rauch ins innere des Schutzzeichens. "Geht fort, geht fort von hier. Entschwindet durch diese Tür." Jorand läuft weitere zwei male um das Pentagramm. Dann hielt er inne, lauschte. Er stellte die Schüssel auf den Boden, streckte seine Arme aus und lief sich drehend im Raum herum. Er versuchte somit zu erspüren, ob sein Werk gelungen war. Er war zufrieden. Aus der Schale stieg weiterhin Rauch auf. Dies sollte weitere Geister davon abhalten den Raum zu betreten. Nun verschloss er die Tür, in dem er das Pentragramm schnell wegwischte und einen neuen Schutzkreis auf den Boden malte. Dabei summte er eine Melodie um sich für das Riual in Stimmung zu bringen. Dann setzte er sich im Schneidersitz innerhalb des Kreises. Zuvor legte er Feder, Rauchschale und Messer hinein. Er schloss die Augen und bewegte seinen Oberkörper langsam im Takt seines summens. Erst langsam, dann immer wilder wurde das summen und auch die Bewegungen die dann in ein zucken überging. Plötzlich hielt er inne. Schweiß lief ihm von der Stirn herunter. Der ganze Körper war nass vom Schweiß. Er nahm die Feder vorsichtig mit beiden Händen auf als würde sie jeden Moment zerbrechen. "Diese Feder, von der tapferen Eule Bagoly, soll mir als Fokus dienen. Bagoly, wenn dies auch dein Wunsch ist, setzte ich mit dem Ritual fort." Sprach er leise, murmelnd vor sich hin. Er wartete einen Augenblick in dieser Haltung. Die Feder bewegte sich nicht. Langsam, bedacht griff er zum Messer und streckte es in die Höhe und senkte es langsam herab zu seiner linken Hand. Er schnitt sich in den Zeigefinger eine kleine Wunde. Es ließ nicht lange auf sich warten bis der rote Lebenssaft langsam aus dem Finger quoll.

    Drei Tropfen Blut ließ er auf die Feder tropfen." Mein Blut und deine Feder sollen uns vereinen und an mich binden." Er blieb noch so eine Weile sitzen bis er sicher war, das dieses Ritual geglückt war und sowohl die GROßE MUTTER, der GROßE VATER als auch die Elemente und Geister der Natur zufrieden waren. Er selbst war es und es bedeutete ihm viel diese Feder nun tragen zu dürfen.

  • Nachdem der Priester aufgestanden ist und seine "trionische" Bekleidung angelegt hat, scheinen alle schon außerhaus zu sein.

    Er findet nur die gute Walburga in der Küche und gesellt sich für einen gemütlichen Morgentee zu ihr an den Tisch.

    Langsam wachwerdend berichtet er der Alten von dem Angriff der Wölfe, wobei seine Robe des Leceia-Kultes stark mit Mitleidenschaft gezogen wurde. Dabei süßt er gedankenverloren den Tee mit zwei Löffeln Honig.

    "Du erwähntest schon vor einiger Zeit eine ältere Dame, deren Enkeltochter geschickt mit der Nadel sei." Erinnert sich Djadi.

    "Ich werde ihnen gleich einen Besuch abstatten und sie um Rat bitten. Vielleicht ist das Stück noch zu retten."

    Der junge Mann reibt sich mit einer Hand über die müden Augen. Dann süßt er den Tee mit zwei weiteren Löffeln des Bienengeschenkes und wärmt seine Finger an dem heißen Becher. Als er einen großen Schluck nimmt muss er, erschlagen von dem kräftigen Geschmack, aufhusten. "....Oh, das....ist ähm...sehr süß..... Jetzt bin ich wach."

    Brav trinkt der das übersüßte Getränk aus, dann schüttelt er sich. "Und wie wach ich bin" Djadi grinst die alte Dame an, verbeugt sich und geht anschließend mit der Robe im Arm und dem Stab in der Hand aus dem Haus.


    Walburga hatte ihm, in weiser Voraussicht, den Weg zur Hütte der Familie vom Fenster aus gezeigt.

    Als der Priester anklopft dauert es einen Moment bis die, in die Jahre gekommene Yara ihm die Tür öffnet und hereinbittet.

    Am Tisch breitet er die Robe aus und lässt sie von Großmutter und Enkelin in Augenschein nehmen. "Ich entschuldige mich für das zerrupfte Stück. Aber es ist die traditionelle Heilerrobe meines Kultes. Sie ist nicht einfach zu ersetzten. Es bräuchte einen Hohepriester des Mondes von Oriont um eine neue Robe anständig zu weihen."

    Das seine durch fehlerhaftes Verhalten gegen den Kodex des Ordens geschwärzt und entweiht wurde, erwähnt Djadi nicht.

    "Lasst es mich wissen wenn ihr den Stoff wieder so hinbekommt, dass er eines Priesters Auftreten würdig ist. Und ebenso wenn eure Handwerkskunst dafür nicht ausreichen sollte...." Bei dem letzten Satz schluckt Djadi schwer. "Vielleicht... dürfte ich dann... in diesem Fall... die liebe Becca für einen neuen Auftrag aufsuchen."

    Verlegen kratzt Djadi sich am Kopf, weil ihm die Bitte um die Anfertigung einer ganz neuen Robe zu viel verlangt vorkommt.

    Er lächelt Becca etwas unbeholfen an dann beobachtet er lieber ein Staubkorn, das sich glänzend in einem Sonnenstrahl zu Boden senkt.


    Nachdem der junge Mann das Häuschen wieder verlassen hat, damit die Damen sich beraten können, sucht er sich ein ruhiges Eckchen im Kräutergarten des alten Klosters. Seine Gedanken sind bei den erlebten Kämpfen der letzten Stunden. 'Ich darf Gegner nicht so nah an mich heran lassen. Dann wäre das mit meiner Robe gar nicht erst geschehen.'

    Er denkt an Norbert's Armbrust Training 'Jorand ist wirklich rasch sehr gut geworden im Umgang mit Aenora's Teufelsgeschoss. Diese Waffe ist stark, ja. Aber das kann ich nicht. Nicht diese heimtückische Seelensammlerin.'

    Der Leceia Priester holt den orkischen Bogen hervor und fährt mit den Fingern über das Holz. Eine schöne Arbeit ist es nicht, jedoch hat jeder Bogen die Form einer Mondsichel. Djadi lächelt.

    Da seine Freunde nicht zu sehen sind und er ohnehin auf eine Antwort von Yara und Becca warten muss, beschließt er eine Zielscheibe, in diesem Fall ein zusammengebundenes Packet Stroh, aufzubauen und ein wenig schießen zu üben.

  • Müde und erschöpft verlies der Hügler die Zelle, vorher räumte er noch alles wieder zurück, wie er es vorgefunden hatte und stapfte in den Schlafsaal zurück um sich auszuruhen. Er lies sich auf sein Bett plumpsen und schloss kurz die Augen und genoss die stille in diesem Raum. Vor seinem geistigen Auge sah er sein Dorf, die Wohnhöhlen, die Blumen und Insekten, die Tiere, die sie sich hielten, die Hügler, die ihrem Tagwerk nachgingen. Freudig sah er sich um, atmete tief ein und aus und genoss die warme Sonne in seinem Gesicht, welches er, um sich ein wenig zu wärmen, Richtung Sonne streckte. Hier war es so friedlich. Er winkte Alyessa zu die den Weg herunter kam im freudigen Hopsalauf und auch sie winkte dem Hügler zu und rief etwas, dass Jorand nicht verstand. Sie trug ein grünes Kleid, dass bis zu den Knöcheln runter ging, ihre Füße trugen keine Schuhe und ihre Haar waren nach hinten zu einem Zopf geflochten in denen einzelne Blumen eingesteckt waren. Schmetterlinge tanzten fröhlich um sie herum. Sie war gerade dabei ihre Hände zu einem Trichter zu formen um lauter zu rufen, als plötzlich ein riesiger schwarzer Insektenschwarm hinter ihr auftauchte. Jorand zeigte mit dem Finger hinter das Mädchen um sie zu warnen, aber sie bemerkte den Schwarm nicht. Jorand rannte auf sie zu, aber kam nicht vorwärts und immer wieder rief er, dass sie weglaufen solle. Alyessa verstand nicht und blieb stehen. Der Schwarm umhüllte das Mädchen. Nun erkannte Jorand, dass es kein Insektenschwarm war, sondern ein schwarzer zäher Schatten.

    Jorand öffnete abrupt die Augen. Schweiß stand auf seiner Stirn. Er brauchte einen Moment um sich zu orientieren. Mit Erleichterung und Entäuschung musste er feststellen, dass er nicht zu Hause war, sondern sich immernoch im Heilerhaus befand.

    Jorand stand langsam, noch leicht benommen auf, rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht.

    Sein Hab und Gut entleerte er auf seinem Bett und sortierte seine Habseeligkeiten, erstellte gedanklich eine Liste an Dingen, die er noch braucht oder ersetzen wollte.

    Nadel und Faden, eine Angelschnur mit Haken, 2 neue Hemden, ein paar Bolzen für die Armbrust. Seine Kleidung musste auch gereinigt werden. So konnte er doch nicht weiterhin im Dorf umherlaufen.

    "Nun denn auf zum Krämer und dann ein zweites Frühstück einnehmen. Wie lange habe ich denn jetzt hier bloß gelegen" sprach er zu sich selbst und machte sich auf den Weg.

  • Djadi's Körper ist angespannt, seine Augen fokussiert und dein Kopf konzentriert. Er sieht das Ziel genau vor sich. Aber er will es auch spüren können.

    Der Priester schließt die Augen. Der Pfeil ist immer noch angelegt und er spürt den Druck auf seine Armmuskeln. Langsam atmet er aus. Leceia, führe den Pfeil zu seinem Ziel.

    Djadi's Finger geben nach und das Geschoss schießt los. Das Geräusch des Aufschlags ist viel zu laut für den Strohballen. Schnell öffnet er die Augen wieder. Enttäuscht stöhnt er auf. Der Pfeil hat sein Ziel verfehlt und steckt in einem schmalen Baum fest. Ich werde nicht Eins mit diesem Bogen. Liegt es daran das er orkisch ist?

    Als Djadi nach dem Pfeil greifen will hält er kurz inne. Etwas ehrfürchtig sieht er den Baum an, bis hoch in seine Kronen. "....Verzeihung."

    Vorsichtig zieht er die Spitze heraus und streichelt über das kleine Loch, welches der Einschlag hinterlassen hat. Dann sieht er eine Bewegung aus dem Augenwinkel.

    Es ist Jorand der gerade das Haus verlässt.

    Erfreut dreht Djadi sich zu ihm um und ruft: "Hallo mein Freund! Es ist schön dich zu sehen."

    Der Priester mustert den Schamanen. "Du sieht etwas mitgenommen aus. Geht es dir gut?"

  • Ein Lachen ertönt als Djadi sein Ziel verfehlt und der Pfeil den Baumstamm trifft.

    Ein junger Mann, der den Priester wohl schon eine Weile beobachtet hat, kommt ein wenig näher heran.

    "Verzeiht bitte. Ich wollte nicht unhöflich sein. Ihr seit zu verkrampft. Locker das Ziel anvisieren und dann einfach den Pfeil loslassen."

    Der Mann ist in seinen frühen Zwanzigern und einfach gekleidet. Ein Leeter vermutlich.

    "Ihr müßt ein tapferer Mann sein, wenn ihr diesen orkischen Bogen im Kampf erbeutet habt."

    Der junge Mann mustert Djadi freundlich.

    "Ich bin überings Wulfried, Jäger und Fährtenleser. Ein Schüler von Bokter. Wenn ihr wollt, zeige ich euch den Umgang mit dem Bogen"

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Irritiert gedreht Djadi sich zu der jungen Männerstimme um die ihn angesprochen hat. Dann endgegnet er die Freundlichkeit mit einem aufgeweckten Grinsen.

    "Zu verkrampft sagt Ihr?" Djadi blickt in seine rechte Hand und bewegt die Finger etwas um die Anspannung zu lösen.

    "Gerne nehme ich Eure Hilfe an, Wulfied. Mein Name ist... nennt mich Djadi."

    Er nickt dem gleichaltrigen zu und mit Blick auf den Strohballen spannt er den Bogen erneut.

    "Es ist nicht unbedingt nach meinem Geschmack die Waffe eines Feindes zu verwenden. Zum üben soll sie aber ausreichen."

    Wieder schießt ein Pfeil los und dieses Mal landet er zumindest im Stroh. Der Priester holt ihn zurück und schaut sich Spitze und Federn an. "Was geht Euch... Was geht Dir durch den Kopf wenn du den Bogen spannst?" Djadi mustert das freundliche Gesicht des Jägerschülers. "Ist es das Können des Schützen oder die Bestimmung einer höheren Macht, die den Pfeil sein Ziel finden lässt?"

    "Was es auch ist, mutig bin ich vielleicht, aber noch nicht stark genug." Wieder schießt ein Pfeil los und versinkt neben dem Ballen im hohen Gras.

    Der Priester schnallst leicht frustriert mit der Zunge.

    Dann holt ein ein kleines Kreidestück aus seinem Beutel und zeichnet einen weißen Sichelmond auf das Holz des Orkbogens.

    Durch das unsauber verarbeite Material wirkt die schiefe Zeichnung so als hätte ein Kind sie gemalt.

    "Gut, nun zeig mir wie es geht Wulfied!"

  • Nortav hat den Brandkessel inzwischen verlassen und schlendert auf der Suche nach seinen Trinkgefährten aus der vergangenen Nacht durchs Dorf. In dem noch stillen Ort, fällt ihm sofort ein lautes Lachen auf, dem der Gnom nachgeht. Dann sieht er tatsächlich Djadi, der sich gerade mit einem jungen Mann unterhält und einen Bogen in seiner Hand trägt.

    Schießübungen am frühen Morgen?

    "Guten Morgen werter Herr, grüße euch Djadi!," sagt Nortav, während er auf die beiden zu geht.

    Dann deutet er auf den Bogen und verzieht das Gesicht: "Der ist orkisch, das seh ich sofort. Der Ghalgrat ist wirklich voll von diesen Bestien aber mit einem gut platzierten Feuerzauber kann man sie sich vom Leib halten. Ihr seid im Umgang mit dieser Waffe bewandert, nehme ich an?"

  • Guter Dinge wünscht Djadi auch dem Neuankömmling einen guten Morgen.

    Er bemerkt die Reaktion des Gnomes auf den Bogen in seiner Hand. "Du hast einen geschulten Blick dafür, mein Freund. Aber besser ich habe die Waffe, als der Ork..."

    Djadi hält inne und runzelt die Stirn. "Feuerzauber?"


    Der Priester mustert Nortav von oben bis unten. Er hatte davon berichtet das sein Volk etwas erweckte, was anschließend alles und jeden niederbrannte. Wie die Feuerhexe die mit meiner Kraft den dämonischen Ifrit beschwören hatte?


    Kurz ist Djadi in seinen eigenen Gedanken gefangen. Er darf keine Angst vor dem Feuer haben, es ist ein Teil von ihm selbst. Er hat seine Bestimmung klar vor Augen. Ein Mittel finden, Amaya zu heilen und danach seinen Feuerdämon zurück in die Hölle schicken.

    Aber zu aller erst seinen neuen Freunden und Leet helfen. Dafür ist er hier. Den Weg hat Leceia für ihn bestimmt.


    Noch etwas abschätzig aber freundlich entgegnet Djadi dem Gnom.

    "Der Bogen ist die Waffe meiner Göttin. Es liegt in mir diese Waffe zu führen. Aber ich brauche Übung. In meinem Kult bin ich als Heiler vorgesehen und es ist mir nicht erlaubt Menschen oder andere Wesen des Lichts tödlich zu verletzten. Daher verteidigen wir uns mit dem Stab. Unsere Krieger tragen ein heiliges Schwert und Leceia wird ihre Anhänger mit ihrem Bogen aus Mondlicht beschützen wenn es sein muss."

  • Jorand marschierte zum Krämer Aaron, als die Stimme von Djadi ihn aus seinen Gedanken riss. Kurz blickte er sich um, entdeckte den Priester. Er winkte dem Freund kurz zu und ging weiter.

    Bei Aaron angekommen, stand der kräftige, mittvierziger, bärtige Eigentümer des Ladens hinter dem Tresen und sortierte gerade ein paar seiner Waren ein. Ein kleine Glocke, die durch das öffnen der Türe, ein klingeln von sich gab, verriet Aaron, dass Kundschaft zugegen war.

    "Sei mir gegrüßt werter Herr Aaron." Der Krämer grüßte zurück und konzentrierte sich nun voll und ganz auf den hereintretenden.

    "Ich bräuchte bitte Nadel und Faden, eine Angelschnur mit Haken und wenn ihr habt, 2 neue Leinenhemden für mich. Ein paar Bolzen für eine Armbrust wären noch gut."

    Der Hügler blickte den Krämer erwartungsvoll an und hoffte, dass die gewünschten Sachen nicht sein Budget überstiegen.

  • "Ich muss schon sagen, das klingt hochinteressant! Dass euch eine Göttin den Umgang mit einer Waffe gewährt. Und Übung ist ein gutes Stichwort. Denn ich war bislang gut in der Lage, brennbare Dinge zu entzünden, doch habe ich den nächsten Schritt in der Kontrolle dieses Elementes erlangt."

    Nortav konzentriert sich auf seine linke Hand, die er vor sich hält und schafft es, eine faustgroße Feuerkugel zu beschwören, die knisternde über seiner Handfläche schwebt.

    "Nun sollte ich damit nur noch etwas treffen," sagt der Gnom um sieht sich um.

    "Aber vielleicht irgendwas, das nicht sofort in Flammen aufgeht," besinnt sich Nortav eines besseren und lässt die Flamme mit einem einem Zischen wieder erlöschen.

  • "Ich denke nur an mein Ziel, das ich treffen möchte" antwortet der junge Jäger auf Djadis Frage.

    Er nimmt seinen Bogen, legt einen Pfeil auf, zieht durch, schießt und trifft den Strohballen. Alles in einer fließenden Bewegung ohne zu zögern.

    "Ja es ist immer das Können des Schützen. Keine höhere Macht lenkt den Pfeil" antwortet er noch.

    Dann erscheint der Gnom.

    "Auch euch einen Guten Morgen" erwidert Wulfried den Gruß.

    Dann schaut er zunehmend skeptischer auf den Gnom, als dieser mit seinen Zaubertricks beginnt...

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Der Krämer geht durch seinen Laden und sucht die Waren zusammen. Es dauert ein bißchen bis er mit Jorands Wünschen zurück an den Tresen kommt.

    Bedächtig packt er zwei Leinenhemden, zehn Bolzen, etwas Angelschnur und drei Haken zusammen mit Nadel und Faden in einen einfachen Leinensack.

    "Das macht zwei Triontaler bitte, Meister Jorand"

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • "Vielen Dank Wulfried. Ich versuche es weiter." Bedankt sich Djadi bei dem jungen Mann und legt wieder einen Pfeil an. Dieses Mal ist seine Zielgenauigkeit schon etwas besser geworden und mit etwas Übung wird es schon werden, doch dann....

    "Was bei allen Göttern machst du da?!" Platzt es aus dem Priester raus als der Nortav's Feuerakrobatik beobachtet.

    In den darauf folgenden Sätzen schwing Djadi's Tonfall zwischen Besorgnis und Tadel hin und her: "Hast du dich dabei verletzt? - Lass mich deine Hände sehen! -Schon ein mal darüber nachgedacht das solche Spielereien sehr gefährlich sind?! -Wer hat dir sowas überhaupt beigebracht? - Ist das ein Fluch? Ich kann dir daraus helfen mein Freund."