[Spielethread] - Die Chronik des Sippenstreits

  • Zwölfter Tag des Cerbreth im Jahre 1441 DZ - früher Morgen – Pelargir


    Pelargir, gelegen in der Provinz Lebennin, ist eine der ältesten Hafenstädte Gondors. Hier war es, wo die Söhne Elendils nach der Akallabêth landeten und das südlich Königreich im Exil gründeten. Zu sehen ist das auch an der alten númenorischen Architektur, welche noch immer den Grossteil der gewaltigen Stadt dominiert, wenngleich hier und da Bauten neueren Datums hervorstechen.
    Das Gutshaus des Fürsten ist ein gewaltiges Anwesen, welches eines der drei Winkel des Garth zu überblicken vermag. Die aus Granit und Marmor bestehende Struktur enthält mehrere hundert Räume, die durch lange, sich windende Korridore miteinander verbunden sind. Das Zentrum umrahmt einen grossen, prachtvollen Innenhof, bestehend aus einem Garten und mehreren stilvollen Sprinbrunnen.


    Eine Gruppe von vier Gesandten aus Arthedain wird ausgerechnet in diesem Gutshaus quartiert, jenem Ort, an dem Königin Mûrabêth und der Thronräuber Castamir residieren. Dennoch ist Pelargir noch nicht der königliche Sitz des Reiches, ein Umstand, den der König zu ändern sucht. Womöglich ist das der Grund, dass er momentan nicht in der Stadt verweilt. Dennoch werden den Botschaftern herrliche Zimmer im Erdgeschoss des Bauwerkes zur Verfügung gestellt und das Versprechen so bald als möglich eine Audienz mit zumindest der Königin zu erhalten. Die Reise von Fornost nach Pelargir war hart, doch ereignislos und nachdem den Reisenden ein Diener mit dem Namen Ilmír zugewiesen wird, der die Aufgabe hat, jeden Wunsch der Gesandten von den Lippen abzulesen, begeben sich die Reisenden bald zur Ruhe. Ilmír entschuldigt bereits den möglichen Lärm, der des Nächtens vorherrschen könnte, denn die Schwester der Königin, Telerien hat ausgerechnet an diesem Abend eine Gruppe von sechs ihrer liebsten Freier geladen, um den Inhalt des Weinkellers des Königs zu testen. Tatsächlich werden die Gesandten des öfteren von lautem Gelächter des abendlichen Festes geweckt, ein störender Umstand, der den Grossteil ihrer Nachtruhe kostet.


    Am nächsten Morgen versammeln sich die müden Reisenden in einem kleinen, extra für sie gedeckten Speisesaal mit dem anwesenden Ilmír und einigen Dienern. Ilmír ist ein Mann mittleren Alters und hat augenscheinlich dúnedainisches Blut in den Adern. Sein Gehabe ist stolz und er gibt sich den Botschaftern gegenüber zurückhaltend, doch höflich. Sein schwarzes von einigen grauen Strähnen durchzogenes Haar ist zu einem Pagenschnitt frisiert und die gerade Nase unterstreicht seine edlen Züge. Nachdem das Frühstück serviert ist, klatscht Ilmír zweimal in die Hände und die Diener ziehen sich zurück. Ilmír stellt ein kleines, silberes Glöckchen auf den Tisch. „Wenn die hohen Herren einen Wunsch haben, so bitte ich zu klingeln“
    Er verneigt sich, schliesst die grossen Doppeltüren und lässt die Gesandten alleine speisen.

  • Halion, ein großer dunkelhaariger Dunadan nimmt an der Tafel platz und lädt sich ein paar Stücke Käse und Fleisch sowie etwas Brot auf seinen Teller. Er ist gekleidet überwiegend in braun, grau und schwarz. Er trägt keinerlei Rüstung und hat auch sein Schwert, welches Ihr während der Überfahrt öfters an ihm gesehen hattet, diesmal nicht dabei. Wie meistens ist er recht schweigsam und wendet sich erst einmal seinem Essen zu.

  • Der hochgewachsene, schlanke Dúnadan, der sich während der Reise als Sartharion, Sohn des Findolias vorgestellt hatte, blickt sich kurz in dem Raum um. Er trägt schlichte, doch elegante Kleidung, hauptsächlich in einem dunkleren Blau mit weißen Applikationen, die gut zu seinem dunkelbraunem Haar und den grauen Augen passt. Obwohl er momentan offenscheinlich keinerlei Waffen oder Rüstung trägt, war er während der Reise mit einem Schwert und einem Dolch bewaffnet.
    In aller Ruhe mustert er die dargereichten Speisen, um sich dann einige davon auf seinen Teller aufzutun.

  • In der hintersten Ecke des Raumes sitzt Rumin. Ein ehrenwertes Mitglied der Tharbader Diebesgilde, der sich angeblich bei dem einen oder anderen kniffligen Auftrag bereits einen recht beachtlichen Ruf erworben hat. Viel mehr wissen die Anwesenden im Raum über den zwar sehr drahtigen aber alles andere als sportlich anmutenden Dieb nicht.
    Rumin ist ein recht geschwätziger Mann von untersetzter Statur, mit dem man zwar rasch ins Gespräch und Trinken kommt, der von sich selbst aber nur wenig bekannt gibt. Er hört viel mehr zu und beobachtet und schätzt sein Gegenüber ein. Ein Mann, der scheinbar lieber reagiert als agiert.


    Die ganze Reise bisher hat er dummdreiste Witze und den neusten Tratsch aus Cardolan ungefragt von sich gegeben. Ehrlich gesagt geht er den meisten seiner Mitreisenden bereits gehörig auf die Nerven. Jetzt gerade macht er sich über eine Riesenschüssel teuerster Meeresfrüchte her, die er mit seinem verzierten Dolch - mit dem er unaufhörlich spielt - aufspießt und mitsamt der Schale laut schmatzend vertilgt – oh ihr Götter, was ist das nur für ein Geck – mit seinen modischen Kleidern und all dem aufgesetzten Schmuck!


    @Spielmeister:


    Quote

    Dieser Ilmír interessiert mich schon sehr! Ist er unzufrieden? Hat er irgendwelche Schwächen? Ich würde gerne mehr über ihn erfahren. Vielleicht kann ich ihn mal auf was einladen oder so. Ich würde nämlich gerne (IN WEITERER FOLGE) mehr über die vorherrschenden Machtstrukturen, Gerüchte, Geschwätz, Intrigen (und wenn es noch die kleinsten wären) und Gerüchte speziell in Verbindung mit dem Thronräuber wissen.

  • Der kräftige Dunadan, der sich euch unter dem Namen Aglar, Sohn des Alagos vorgestellt hat, neigt leicht den Kopf als er unter dem Türsturz hindurch in den kleinen Speiseraum tritt. Sein schwarzes Haar reicht ihm bis auf die Schulter, der Vollbart wirkt gepflegt. Gekleidet in braune kniehohe Stulpenstiefel, eine dunkelrote Wollhose und ein knielanges dunkelrotes Wollhemd, tritt er ruhig und freundlich lächelnd an den Tisch. Auffällig sind sein breiter mit vergoldetem Metall beschlagender Gürtel, sein ebenso gearbeiteter Armreif und ein Amulett in Form einer Träne, das er heute morgen offen um den Hals trägt.


    "Guten Morgen, werte Reisegefährten", klingt euch seine warme, tiefe, wohlklingende Stimme entgegen, bevor auch er sich setzt und das wunderbare Frühstück genießt.


    Auf der Reise war seine Ausrüstung noch um einen bodenlangen aus schweren dunkelgrünem Stoff mit Kapuze gefertigten Umhang ergänzt. Am Gürtel trug er ein ungewöhnlich langes Messer und ein Bastardschwert, das für ihn eher ein notwendiges Übel zu sein schien, auf dem Rücken. Auch einen Rucksack und Pfeil und Bogen habt ihr bei ihm bemerkt. Auffällig vielleicht noch die beiden hüftlangen Umhängetaschen aus braunem Leder, die er rechts und links am Körper trug.


    Er begegnete euch und auch allen anderen auf dem Schiff offen, stets freundlich und zeigte sich zuvorkommend und hilfsbereit.

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Zwölfter Tag des Cerbreth im Jahre 1441 DZ - früher Morgen – Pelargir, Gutshaus des Fürsten


    Das Frühstück mundet und der Wein scheint äusserst erlesen. Er muss aus Dorwinion stammen, denn kein Tropfen dieser Art tut dem Gaumen derart wohl. Ein steltsames Gefühl beschleicht die Botschafter. Etwas das ihnen nicht unbekannt ist. Sie fühlen sich beobachtet, obwohl sie dennoch alleine sind.


    Das schweigsame Mahl wird jäh unterbrochen. Ein von Angst und Schrecken durchzogener Schrei erschallt von jenseits dieses Raumes. Er muss von irgendwelchen Räumlichkeiten nicht weit von diesem Speisesaal kommen.

  • Aglar springt auf. Er meint eindringlich: "Jemand scheint in großer Gefahr zu sein. Laßt uns nachsehen!"


    Seine rechte Hand umfaßt kurz die Träne, ein paar gemurmelte Worte. Dann geht er zügig und gefasst zur Tür.

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Halion springt ebenfalls auf und rennt zur Tür.


    @Spielleiter:

    Quote

    Waren neben dem Schrei noch weitere Geräusche - die einer anderen Person - zu hören, so daß man vermuten könnte, daß der/die schreiende Person vielleicht von jemandem bedroht wird oder war es nur ein einzelner Schrei, den z.B. jemand ausgestoßen hat, der etwas schreckliches entdeckt hat?

  • Rumin, der ebenfalls den Schrei gehört hat, beendet langsam sein Mahl. Räuspert sich. Wischt sich seine Hände am Tischtuch ab, reinigt seinen Dolch und mustert eindringlich den Raum und seine Gefährten. Schließlich erhebt er sich und folgt den anderen. Seinen Dolch steckt er in die lederne Scheide an seinem Gürtel zurück.


    @ Spielleiter:


    Quote


    Ich würde gerne versuchen, mit meiner Wahrnehmung herauszufinden, von wo genau der Schrei kommt. Aber vor allem, was das mit dem "Gefühl des Beobachtet werdens" auf sich hat. Höchstwahrscheinlich werden wir alle durch kleine Löcher in der Wand bespitzelt.
    Ach ja: gibt es nur eine einzige Türe, oder gibt es mehrere Türen im Raum?

  • Zwölfter Tag des Cerbreth im Jahre 1441 DZ - früher Morgen – Pelargir, Gutshaus des Fürsten


    Rumin verweilt noch einen Moment im Speisesaal, nachdem er feststellen kann, dass lediglich die Doppeltüre aus der Kammer führt. Sowohl er als auch seine drei Begleiter konnten den Schrei von irgendwo innerhalb des Anwesens und im selben Stockwerk ausmachen, aber nicht näher bestimmbar.


    Sartharion, Halion und Aglar hasten aus dem Raum. Ein ausladender Korridor durch dessen hohe, spitz zulaufende Fenster man einen Blick auf den inneren Garten werfen kann führt vom Speisesaal an einigen Türen vorbei und endet an einem Vorhang. Dort am Vorhang steht ein entsetzt dreinblickender, drahtiger Diener mif aschfahlem Gesicht. Ilmír scheint auch erst in diesem Augenblick am Vorhang aufzutauchen und wirft dem Diener einen fragenden Blick zu. Letzterer Lüftet den Vorhang und offenbart einen Blick auf die Kammer dahinter.


    Es handelt sich um einen luxuriös eingerichteten Speisesaal mit gedeckter Tafel. Mehrere Weinkrüge und Trinkgefässe bedecken den Tisch und in den bequemen Armsesseln tun sich fünf Edelmänner an dem Wein gütlich... oder besser gesagt würden das tun, währen sie dazu fähig. Diese fünf Personen aber hängen leblos in ihren Stühlen, die Augen weit geöffnet, doch blind und taub für alles um sie herum. Rumin erreicht die Szenerie einen Augenblick später und selbst dann sind der Diener und Ilmír derart von dem Anblick gebannt, dass sie die vier Gesandten nicht wahrnehmen.


    @Rumin:

    Quote

    Du kannst in Eurem Speisesaal keine Spählöcher oder dergleichen ausmachen. Entweder sind sie zu gut für dich versteckt, oder es gibt sie tatsächlich nicht.

  • Aglar tritt in den Raum hinein. Er schaut sich die wie tot dasitzenden Personen gründlich an, in der Hoffnung vielleicht noch jemandem helfen zu können.

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Auch Halion betritt den Raum und mustert ihn, noch in der Nähe der Tür stehend, eingehend. Dann spricht er zu Ilmir gewandt: "Ist es in Ordnung, wenn ich mir die Toten und den Raum genauer ansehe? Es sollte untersucht werden, was hier geschehen ist. Und solltet Ihr nicht auch die Stadtwache rufen?"

  • Zwölfter Tag des Cerbreth im Jahre 1441 DZ - früher Morgen – Pelargir, Gutshaus des Fürsten


    Während Aglar in die Kammer tritt und sich die reglosen Gestalten näher anschaut, wendet sich Halion an Ilmír. Dieser nickt leicht abwesend und spricht den blassen Diener neben sich an: "Schnell! Schicke nach Castarion!"


    @Aglar:

    Quote

    Zwei der Edelmänner sind tot. Die anderen drei sind in einem komatösen Zustand. Als du sie anfasst, bemerkst du, dass ihre Kleider etwas klamm sind.

    @Halion:

    Quote

    Du erkennst, dass die einzige Lichtquelle des Raumes mehrere jetzt heruntergebrannte Kerzen darstellt. Ansonsten befindet sich neben dem Tisch und den Trinkgefässen (mit teilweise Inhalt) wie auch den leblosen Herrschaften nur noch zwei Wandbilder in dem Raum, welche Landschaftsteile Ithiliens darstellen.

  • Drei sind also noch am Leben. Ihre Kleidung ist klamm vom Blut? Oder einer anderen Flüssigkeit?


    Aglar ruft:"Diese drei leben noch. Schickt schnell nach Heilern. Beeilt Euch!!!"


    Spielleiter:




    Quote

    Aglar untersucht die drei noch lebenden. Er setzt seine Fähigkeit Erste Hilfe ein; und bereitet zwei Zauber vor: Blutung stoppen I ( Gesetz des Blutes ) und Heilung I ( Wege der Heilung ).

    Die Magie ist stark an diesem Ort; viele Elben haben über lange Zeit daran gewirkt." Frank Rehfeld: Zwergenbann

  • Halion beginnt den Raum und die fünf leblosen Körper näher zu untersuchen.


    @Aglar:

    Quote

    Irgendwann im vorbeigehen flüstert Halion ihm zu "Ich warte nur darauf, daß uns jemand diese Sache versucht in die Schuhe zu schieben"


    @Spielleiter: [quote]Falls die Helligkeit in dem Raum nicht ausreichend ist für eine gute Untersuchung, so wird Halion eventuell vorhandene Ersatzkerzen anzünden oder vielleicht noch geschlossene Vorhänge öffnen. Wenn dies nicht möglich ist oder mehr als eine Minute dauern würde, wird er mit einem Nachtsicht-Zauber etwas nachhelfen. Da der Zauber 2.te Stufe ist, würde ein statisches Spruchmanöver notwendig werden, so daß er sich auf jeden Fall die notwendigen zwei Runden vorbereiten würde. Falls es in die Hose geht würde er einen zweiten Versuch starten, mehr aber auch nicht.

  • Zwölfter Tag des Cerbreth im Jahre 1441 DZ - früher Morgen – Pelargir, Gutshaus des Fürsten


    Als sich Aglar und Halion daran machen die Körper im Raum zu untersuchen, versammeln sich weitere neugierige Diener an der Eingangstüre. Imlír reagiert sofort auf Aglars Aufforderung nach einem Heiler und gibt entsprechende Anweisungen. Halion vertreibt die Düsterniss des Raumes, indem er einen Vorhang zurückzieht und ein Fenster zum Innenhof entblösst. Die hereinbrechende Helligkeit erweist sich als ausreichend.
    Imlír beobachtet die Botschafter bei ihrem Tun genau, doch hintert er sie an nichts. Allerdings kann man seinem Gesichtsausdruck entnehmen, dass er auf das baldige Eintreffen dieses Castarion hofft, da er öfters über die Schultern blickt.


    @Halion + Aglar:

    Quote

    Es ist kein Blut, das die Kleidung klamm werden lässt, sondern eine Substanz, die auch ein ganz klein wenig klebrig scheint. Sie ist allerdings farb- und geruchslos.

    @Aglar:

    Quote

    Du stellst fest, dass die drei noch "lebenden" im Koma sind. Sie zeigen keine offenen Wunden, oder den Hinweis darauf, dass sie oberflächlich verletzt sind. Die Zauber währen also verschwendet.

  • Halion kratzt mit einem möglichst unbenutzten Messer von der Tafel, welches er kurz abwischt, ein wenig von der farblosen Substanz ab, die an der Kleidung der Toten klebt. Danach reicht er vorsichtig Ilmir das Messer. "Vorsicht, die Substanz könnte ein Gift sein! Dieser Castarion, nach dem Ihr rufen ließet, sollte diese Substanz näher untersuchen. Vielleicht hat dies etwas mit dem Tod der Männer zu tun."

  • Sartharion verweilt währenddessen außerhalb des Raumes und beobachtet mit einem bestürztem Gesichtsausdruck das Geschehen.


    @Spielleiter

    Quote

    Er versucht dabei die Aktionen der anwesenden Diener im Auge zu behalten, insbesondere ob sich jemand verdächtigt verhält.