Den Gedanken, daß bei Ansage ab dem Langsamsten den Schnelleren ihre kampfbestimmende Aktion weggenommen wird, ist mir bisher nicht gekommen.
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"Aber das eigentliche Hauptproblem habe ich damit das man dadurch die Taktische initivative an die langsameren Kombatanten übergibt indem man es dem schnelleren deutlich erschwert seine eigenen Pläne und Aktionen durchzusetzen."
Dem ist nicht so. Wenn man einen Kampf so abbildet, daß der Kampfbestimmende, der, der den Ton angibt, zuerst ansagen muß, exponiert er sich dadurch derart, daß der, der der darauf reagiert, der Langsamere, in den Vorteil gerät. Wissen ist Macht. Wenn ich weiß, da ist einer der greift mich an, dann weiß ich mehr, wie wenn ich nur weiß: da ist einer.
Klaus (Ini 17) kämpft gegen Franz (Ini 12).
(A) Variante Ansage ab dem Langsamsten: Franz kann sich für defensiv, offensiv oder einen Mix entscheiden. Da er weiß, daß Klaus wissen wird was er macht, ist ein Mix oder defensiv am wahrscheinlichsten. Hier eine offensive Aktion ansagen ist Selbstmord (es sei denn man hat super Rüstung und kann nicht gestunned werden). Klaus kann dann machen, was er will. Wenn er der Meinung ist, ein Kampf gegen Franz hat keinen Sinn, da dieser sich hinter seinem Schild eingeigelt hat, kann er z.B. auch weglaufen. Dies wird ihm höchst wahrscheinlich gelingen, da Franz, wenn er überhaupt darauf reagieren will, eine change action machen muß.
(B) Variante Ansage ab dem Schnellsten: Auch Klaus kann defensiv, offensiv, oder einen Mix wählen. Defensiv ist sehr unwahrscheinlich, da er ja der schnellere ist, und er kann hoffen Franz mit einer starken Offensive noch weiter zu dominieren bzw. gar zu töten, oder lieber auf Nummer Sicher einen Mix nehmen. Natürlich kann er auch wählen wegzurennen und die Kampftaktik grundlegend zu ändern. Franz kann dagegen mit einem Optimum reagieren. Sollte Klaus maximal offensiv sein, kann er mit maximal defensiv dagegenhalten,. Sollte Klaus wegrennen, kann, ohne eine change action in Kauf zu nehmen, hinterherrennen. Die Notwendigkeit einer change action, um doch noch und trotz Malus einen Vorteil zu erringen, fällt auf Klaus zurück, der ja eigentlich der Schnellere ist.
In (B) wird das Kampfgeschehen zwar vom Schnelleren dominiert, also die konkrete Handlung die innerhalb einer Runde passiert, aber dies geschieht immer gleichzeitig mit einem Vorteilsverlust. Die Kampfhandlung wird von den Schnellen bestimmt, und die Langsamen können darauf optimal reagieren.
In (A) wird das Kampfgeschehen nicht bestimmt. Es entwickelt sich aus den Aktionen der Langsameren, und die Schnelleren haben die Möglichkeit in dem so entstehendem Kampfgewirr sich den besten Weg zu suchen. Trotzdem haben sie einen dominierenden Effekt auf das gesamte Geschehen, da sie für alle Langsameren eine uneinschätzbare Größe sind. Letztendlich hat der Schnellere in (A) gleich zwei Vorteile: den des besseren Überblicks und den des ersten Schlages.
Kämpfe in (B) dauern tendentiell länger, da fast immer maximale Attacken und Paraden aufeinandertreffen. Schlaue Kämpfer in System (B) zögern ihre Initiative grundsätzlich hinaus, es sei denn sie sind im Nahkampf.
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Grundsätzliches Problem ist nun halt mal, daß eine eigentlich simultane Aktion chronologisch aufgebaut und abgehandelt wird.
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Lösungen hierzu sind Kartensysteme, zumindest in gewisser Hinsicht. Man kann auch verdeckt Würfel legen. Eine andere Variante ist es, Ansage- und Handlungsreihenfolge getrennt auszuwürfeln und abzuhandeln. Erstere Wahrnehmungsbasierend, letzteres Schnelligkeitsbasierend.